Wednesday, March 17, 2010

Rat auf Draht (drahtlos): langsam schließt sich der reality gap

Seit Jahren gibt es einen interessanten "reality gap" zwischen der Zahl der zur Notrufnummer 147 ("Rat auf Draht") abgesetzten und jener der dort angekommenen Notrufe. Die heute veröffentlichten Zahlen des Forums Mobilkommunikation zeigen aber, dass diese "verschwundenen Notrufe" langsam weniger werden: nach 4,9 Mio Anrufen zur Notrufnummer 147 allein aus Mobilnetzen im Jahr 2006, 2,7 Mio Anrufen im Jahr 2007 und 1,23 Mio Anrufen im Jahr 2008 wurden 2009 "nur" mehr 739.043 Notrufe zu dieser Nummer aus österreichischen Mobilnetzen abgesetzt.

Die Zahl der beim Notrufbetreiber angekommenen Notrufe geht zwar auch zurück, aber nicht so stark, hier die Zahlen des ORF (zu 2009 hier):
2007: 205.662 Kontakte, 131.354 Beratungsgespräche
2008: 178.126 Kontakte, 116.411 Beratungsgespräche
2009: 176.145 Kontakte, 109.008 Beratungsgespräche

Damit ist die Zahl der allein aus Mobilnetzen abgesetzten Notrufe immer noch rund viermal so hoch wie die Zahl der beim Notrufbetreiber (aus allen Netzen) entstandenen Kontakte, aber die Differenz wird geringer. Die Differenz ist meines Erachtens nach wie vor damit zu erklären, dass der Notrufbetreiber (eingestandenermaßen) entgegen den geltenden Rechtsvorschriften den Notrufdienst nicht so ausgestattet hat, dass bei der Entgegennahme von Rufen keine nennenswerten Wartezeiten auftreten. Die gute Nachricht ist, dass offenbar die Zahl der Notrufer, die nur auf einem Tonband oder gleich bei einem Besetztzeichen landen und es daher - entsprechend der Empfehlung des Notrufbetreibers"einfach ein bisschen später noch einmal" probieren, kleiner geworden ist.

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