Auch die dort erzielten Werbeeinnahmen - auf die der ORF laut Pressemeldungen auch verzichten würde, sofern ihm im Gegenzug eine Erhöhung der TV-Werbezeit zugestanden würde - werden allerdings kaum mehr als einen symbolischen Beitrag zur Verringerung des voraussichtlichen Verlusts für das Jahr 2008 (Erwartung derzeit laut Standard: 100 Mio) leisten. Mit konkreten Zahlen ist der ORF gegenüber der Öffentlichkeit immer sehr zurückhaltend, und so wurde etwa bis heute (11. November 2008!) noch nicht einmal der Geschäftsbericht für das Jahr 2007 veröffentlicht (geschweige denn der [Konzern-]Lagebericht). Die letzten Informationen zur wirtschaftlichen Situation des ORF auf seiner Website betreffen das Ergebnis des 4. Quartals 2007 und die Genehmigung des Jahresabschlusses 2007 durch den Stiftungsrat.
Die letztverfügbaren offiziellen Daten sind damit jene des Jahresabschlusses 2007, der am 9. Juli 2008 im Amtsblatt zur Wiener Zeitung veröffentlicht wurde (online nur mehr den wenigen Abonnenten der Wiener Zeitung zugänglich). An Finanzanlagen sind da zB ganz überwiegend Miteigentumsanteile an diversen Fonds angeführt, wobei unter anderem rund € 164 Mio in Fonds veranlagt wurden, die von der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH verwaltet wurden (6,25% an dieser Kapitalanlagegesellschaft hält die Raiffeisenlandesbank Kärnten, der der Stiftungsratsvorsitzende des ORF bis vor wenigen Monaten als Generaldirektor vorstand); ca € 187 Mio wurden von Pioneer Investments (UniCredit-Gruppe) und ca. € 71 Mio von der ERSTE-Sparinvest verwaltet. Auch ohne die konkreten Fondsbestimmungen recherchiert zu haben, würde ich aber nicht annehmen, dass es sich dabei um besonders spekulative Anlagen gehandelt hätte, wie das nun gelegentlich vermutet wird.
PS: eben lese ich in den Oberöstereichischen Nachrichten vom Köpferollen in der Führung des ORF; Zitat: "Programmdirektor Wolfgang Lorenz wird pensioniert. Er hat sich jüngst mit Aussagen über das 'Scheiß-Internet' selbst disqualifiziert"
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