Thursday, April 10, 2008

"So what is Public Service Broadcasting, anyway?"

Wohin geht der öffentlich-rechtliche Rundfunk bzw Public Service Broadcasting (PSB)? Im UK denkt man umfassend nach: die Regulierungsbehörde Ofcom hat heute ein Blog zur Zukunft des Public Service Broadcasting (PSB) gestartet, zeitgleich mit dem Beginn der ersten Phase der Konsultation zum zweiten PSB-Review. Das erste Post im Blog fragt gleich "So what is Public Service Broadcasting, anyway?"

Die Konsultation wird natürlich "ergebnisoffen" dargestellt (Zitat: "And once we've got some feedback on that, we'll finally make our minds up early in 2009.") . Aber wenn man sich Ofcom CEO Ed Richards anhört (Video vom "launch event"), hat man nicht das Gefühl, dass sich an seinen Ansichten - zum Beispiel zur Neuverteilung der licence fee unter stärkerer Einbeziehung kommerzieller Veranstalter nach dem Abschluss der Digitalisierung - noch viel ändern könnte.

Ebenfalls heute hat Ofcom den neuesten Jahresbericht über die Prüfung des PSB-Auftrags ins Web gestellt: "Public Service Broadcasting - Annual Report 2008".

In Österreich ist eine Überprüfung, ob bzw. wie der ORF seine öffentlich-rechtlichen Aufträge erfüllt, (derzeit!) nicht vorgesehen. Die heute von der RTR präsentierte Programmanalyse ist eine wissenschaftliche Untersuchung des Programmprofils österreichischer Fernsehvollprogramme (auch im Vergleich zu solchen aus der Schweiz und Deutschland), die natürlich keine Beurteilung vornimmt (vornehmen kann), ob der Programmauftrag eingehalten wurde. Was der ORF als Erfüllung seines Auftrags ansieht, hat er jährlich bis zum 31. März dem Nationalrat und dem Bundesrat zu berichten (siehe § 8 ORF-Gesetz). Auf der Website des ORF sucht man den Bericht allerdings vergeblich (und nein, gemeint ist nicht der Geschäftsbericht, auf den man in der Regel verwiesen wird, wenn man nach dem Jahresbericht gemäß § 8 ORF-G fragt). Außer durch einen kurzen Bericht von Harald Fidler im Standard nimmt wohl kaum jemand davon Notiz (auch im Parlament übrigens nicht: in tatsächliche parlamentarische Behandlung wurden die Berichte bislang nicht genommen).

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