Friday, August 29, 2008

We don't feed the world: RSS-abstinente Behörden

Eine bemerkenswerte Zusammenstellung der von Ministerien und zahlreichen Behörden in Großbritannien angebotenen RSS-Feeds auf informationoverlord habe ich zum Anlass genommen, einen raschen Blick auf die österreichischen Ministerien-Websites zu werfen - mit ernüchterndem Ergebnis. Einzig das Bundesministerium für Landesverteidigung(!) bietet einen leicht auffindbaren RSS-Feed an, bei allen anderen Ministerien wurde ich nicht fündig. Da muss man sich schon fast glücklich schätzen, wenn ein Newsletter-Service angeboten wird, wie beim Finanzministerium, beim Gesundheitsministerium und beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie; die anderen Ministerien bieten nicht einmal das an (oder zumindest nicht so, dass es von einem durchschnittlich aufmerksamen Besucher der Website gefunden wird).

Eine Besonderheit bietet das Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz: zwar ist für die Website des Ministeriums kein Feed zu finden, dafür kann man das Blog von Minister Buchinger per RSS-Feed abonnieren (aktueller Beitrag, mit Bezug zu diesem Blog: "Heute komme ich etwas später ins Büro, weil in meiner Wohnung der Kabelanschluss für Internet und Fernsehen installiert wird, was – trotz flotter Arbeit des Installationsteams mehr als zwei Stunden in Anspruch nimmt." - da versteht man, weshalb das mit der Breitbandversorgung so langsam vorangeht). Das BMSK bietet auch Podcasts an, allerdings dürfte die ursprüngliche Begeisterung dafür wieder abgeebbt sein: vier Podcasts sind verfügbar, und alle entstanden zwischen 25.1. und 21.2.2007. [update 3.9.2008: gestern erfolgte ein Relaunch der Website, nun sind mehrere Feeds verfügbar; dafür sind die Podcasts weg; auf der Podcast-Seite gibt es nur mehr einen Platzhalter: einen Podcast mit dem Dateinamen "to_whom_it_may_concern" und dem Titel "nocheinpodcast"] .

Und wie schaut es bei den (für dieses Blog einschlägigen) nachgeordneten Behörden aus? Die Fernmeldebüros und das Büro für Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen haben weder Website noch Feeds. Die gemeinsame Website von RTR, TKK und KommAustria hat trotz Relaunch im vergangenen Jahr keine Feeds anzubieten; monatliche Newsletter gibt es für die Bereiche Rundfunk und Telekom, in unregelmäßigen Intervallen auch für den Bereich elektronische Signatur; für Post und Verwertungsgesellschaften ist noch kein Newsletter verfügbar.

Die "Plattform Digitales:Österreich" ("das Koordinations- und Strategiegremium der Bundesregierung für E-Government in Österreich") bietet als Abo-Service auch nur einen klassischen Newsletter an (erste und letzte Ausgabe, laut Website: Mai 2007), ebenso die Datenschutzkommission (die "DSK-Datenpost" hatte, wie auf der Website stolz vermeldet wird, im Oktober 2007 "schon 300 Abonennten"). Und die Bundeswettbewerbsbehörde schließlich bietet eine wöchentliche Information per Newsletter über neue oder geänderte Inhalte auf der Website an. Alles in allem aber eine recht magere Ausbeute in puncto Feeds.

Update 30.8.2008: informationoverlord hat nun auch die RSS-Feeds der Telekom-Regulierer zusammengestellt; was die Menge betrifft, ist die portugiesische Regulierungsbehörde mit 80 (!) Feeds klarer Gewinner (Österreich, wie schon erwähnt: 0).

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