Diese Liste enthält derzeit vor dem EGMR anhängige Fälle, in denen eine Verletzung des Art. 10 EMRK geltend gemacht wurde und in denen eine veröffentlichte Mitteilung des Sachverhalts ("statement of facts"/"exposé des faits") an den betroffenen Staat ergangen ist. Die Liste ist chronologisch gereiht nach dem Datum des statement of facts.
Wichtig: die Liste ist - bei weitem - nicht vollständig; ich habe die statements of facts nicht systematisch und lückenlos geprüft und ich habe auch bewusst Fälle, die mir im Hinblick auf meine Interessen nicht wesentlich schienen, nicht aufgenommen; das betrifft insbesondere - aber nicht nur - zahlreiche Beschwerden gegen die Türkei (vor allem im Zusammenhang mit Maßnahmen gegen kurdische Politiker, Aktivisten oder Medien) sowie Fälle zu Russland und Aserbaidschan, in denen häufig zwar Art. 10 angesprochen ist, aber zu erwarten ist, dass der EGMR die Angelegenheit (vorrangig) unter Art. 11 EMRK (Versammlungsfreiheit) beurteilen wird. Bei der Liste handelt es sich um eine interne Arbeitsunterlage von mir, die ich "as is", ohne jegliche Gewähr, hier zugänglich mache.
Ich habe diese Liste zu meiner eigenen Erinnerung gemacht, und daher zu den einzelnen Fällen auch stichwortartig notiert, worum es im Wesentlichen geht (bzw. was mich an dem jeweiligen Fall interessiert) - dies ist aber nur als eine sehr grobe Orientierung zu sehen; für eine verlässliche Information ist in jedem Fall das Lesen des verlinkten statements of facts notwendig.
2023
- 07.06.2023, Perez u.a. gegen Schweiz (Appl. no. 14652/22); der Erstbeschwerdeführer ist Journalist und hatte über das Projekt der - mit Unterstützung einer privaten Stiftung des Milliardärs Jean Claude Gandur geplanten - Renovierung des Genfer Museums für Kunst und Geschichte publiziert; er wurde wegen Schädigung des Rufs von Jean Claude Gandur zu einer Entschädigung verurteilt (letztinstanzliches nationales Urteil des Schweizer Bundesgerichts vom 10. September 2021, 5A_612/2019).
- 07.06.2023, Vlad Negrilă und Epoch Times International S.R.L. gegen Rumänien (Appl. no. 25353/21); Festnahme wegen eines Protests bei einem chinesischen Staatsbesuch, dadurch wurde auch verhindert, dass der Erstbeschwerdeführerin der Zweitbeschwerdeführerin ein Interview geben konnte.
- 01.06.2023, Khaghaghutyan Yerkkhosutyun gegen Armenien (Appl. no. 5497/17); Zugang zu Informationen; NGO, die sich für friedliche Konfliktlösungen einsetzt; wollte vom Verteidigungsministerium Daten zu Todesfällen in der Armee im Zeitraum von 1994 bis 2014, darunter Namen, Rang, Todesursache, Namen der Kommandanten der jeweiligen Einheit, und eine kurze Beschreibung der Vorfälle; wurde aus Gründen der Staatssicherheit abgelehnt.
- 24.05.2023, Mestan u.a. gegen Bulgarien (Appl. no. 29440/17); Wahlwerbespot für die Parlamentswahlen, in dem der türkische Botschafter zwei Sekunden lang zu sehen war; die Wahlkommission verfügte, dass der Spot nicht ausgestrahlt werden dürfe, weil darin eine Einmischung des Auslands in die Wahlen zu erkennen sie, die gegen die guten Sitten verstoße.
- 22.05.2024, Kaloyan Georgiev Stanev und bulgarisches Helsinki Komitee (Appl. no. 50756/17); Zugang zu Informationen; Informationsanfrage an die Staatsanwaltschaft zur Frage, ob Ermittlungen zu zwei in den Medien gemeldeten Todesfällen von Flüchtlingen eingeleitet worden waren.
- 18.05.2023, Elena Popa gegen Rumänien (Appl. nos. 1113/20 et 16726/21); die Beschwerdeführerin war Administratorin der Facebook-Gruppe "Feriți-va de intermediarii țepari" (Vorsicht vor betrügerischen Vermittlern), die sich an Haushaltshilfen/Pflegekräfte wandte, die in Österreich tätig waren; sie wurde wegen Postings zu einer Entschädigung verurteilt, in denen sie einen Vermittler als Dieb und Betrüger bezeichnet hatte.
- 10.05.2023, Janssen-Cilag SAS gegen Frankreich (Appl. no. 47086/22; legal summary); Pharmaunternehmen, über das wegen einer Kampagne, die sich gegen die Verwendung generischer Arzneimittel richtete, eine Geldbuße von 21 Mio. € wegen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung verhängt wurde.
- 06.04.2023, Cherni gegen Schweiz (Appl. no. 38711/20); die Beschwerde betrifft eine Verurteilung wegen mehrfacher Widerhandlung gegen Art. 2 des (Schweizer) Bundesgesetzes über das Verbot der Gruppierungen Al-Qaïda und Islamischer Staat sowie verwandter Organisationen (letztinstanzliches nationales Urteil des Schweizer Bundesgerichts vom 26.02.2020); der Beschwerdeführer war "Verantwortlicher des Departements für Kulturproduktion" im Verein "Islamischer Zentralrat Schweiz" und wurde wegen Produktion und Ausstrahlung von zwei 40-minütigen Videos auf YouTube und in einem Hotelsaal in Winterthur bestraft.
- 05.04.2023, Ciprian Coadă gegen Rumänien (Appl. no. 616/20); rumänischer Richter am Berufungsgericht Constanţa, über den wegen eines Artikels auf einem juristischen Nachrichtenportal zu einer Entscheidung des Verfassungsgerichts eine Disziplinarstrafe verhängt wurde.
- 04.04.2023, Ercan Gün gegen Türkei (Appl. no. 35978/18); Journalist bei Zaman und zuvor bei TGRT, wurde nach dem Putschversuch 2016 festgenommen, weil er angeblich in Zusammenhang mit der Ermordung von Hrant Dink stehe, schließlich wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung (FETÖ/PDY) verurteilt.
- 03.04.2023, Aytaj Soltan gizi Ahmadova gegen Aserbaidschan (Appl. no. 30551/18); Journalistin, deren private Fotos und Videos ohne ihr Einverständnis auf Facebook verbreitet wurden, nachdem ihr Computer im Zuge von Untersuchungen gegen ihren Dienstgeber Meydan TV beschlagnahmt worden war; sie macht geltend , dass der Staat seine Schutzpflichten nach Art. 8 ERMK verletzt habe.
- 03.04.2023, Génération identitaire gegen Frankreich (Appl. no. 1728/22); Beschwerde gegen die Auflösung des Vereins Génération identitaire, gestützt sowohl auf Art. 11 als auch auf Art. 10 EMRK.
- 30.03.2023, Céline Denis und Nora Ben Omrane gegen Frankreich (Appl. nos. 48967/22 und 49030/22); Verurteilung zweier FEMEN-Aktivistinnen zu einer einmonatigen bedingten Freiheitsstrafe wegen "exhibition sexuelle", weil sie am 11. November 2018 mit nacktem Oberkörper, der mit Slogans beschrieben war, auf der Avenue des Champs-Élysées demonstriert hatten.
- 28.03.2023, Doina Ioana Străisteanu gegen Republik Moldau (Appl. no. 9989/20); Anwältin, beschwert sich gegen eine einstweilige Verfügung, mit der ihr aufgetragen worden war, Videos von ihrer Facebook-Seite zu löschen in denen ein anderer Anwalt ihr gegenüber homophobe Beleidigungen geäußert hatte.
- 22.03.2023, Benjamin Russ gegen Deutschland (Appl. no. 44241/20); Aktivist, der wegen Verwendung einer Plastikfolie, die er auf einer Demonstration zum Schutz vor Pfefferspray um seien Kopf gewickelt hatte (und auf der "smash capitalism" stand), zu einer Geldstrafe (wegen einer verbotenen "Schutzwaffe" im Sinne des § 17a Versammlungsgesetz) verurteilt wurde (siehe dazu zB hier, hier oder hier).
- 17.03.2023, Tânia Alexandra Ferreira e Castro da Costa Laranjo gegen Portugal (Appl. nos. 33203/20 and 45884/22); TV-Journalistin, wurde wegen Missachtung des Gerichts zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie Aufnahmen aus einer Vernehmung eines früheren Ministers, gegen den Untersuchungen aufgrund von Korruptionsvorwürfen geführt wurden, gesendet hatte; zudem wurde sie deshalb in einem Zivilverfahren zu einer Entschädigung verurteilt.
- 01.03.2023, Mitja Kunstelj gegen Slowenien (Appl. no. 5257/22); sechsmonatige Haftstrafe für einen Blogger, der in Blogposts zwei Journalist:innen beleidigt hatte (u.a. als "Ratte", "Hure", "Perversling") und - tatsächlich unrichtig - behauptet hatte, eine der Journalist:innen hätte ihn zu einer sexuellen Handlung gezwungen und würde Hunde missbrauchen).
- 21.02.2013, Heinz Richter gegen Griechenland (Appl. no. 43326/22); deutscher, auf Griechenland spezialisierter Historiker, dem aufgrund "certains propos qu’il avait formulés" (bestimmter von ihm formulierter Aussagen, vor allem in seinem Buch über die deutsche Besetzung Kretas) die Ehrendoktorwürde der Universität Kreta aberkannt wurde.
- 17.02.2023, Nederlandse Omroep Stichting (NOS) u.a. gegen die Niederlande (Appl. no. 20066/18); Zugang zu Informationen; der öffentlich-rechtliche Rundfunkveranstalter NOS, ein privater Rundfunkveranstalter und eine Zeitung begehrten (teilweise) erfolglos Zugang zu Informationen der niederländischen Behörden im Zusammenhang mit dem Abschuss des Flugs MH17.
- 15.02.2023, Fikrat Faramaz oglu Ibishbeyli gegen Aserbaidschan (Appl. no. 28728/22); Chefredakteur eines Online-News-Portals; Verwaltungsstrafe wegen angeblich falscher Informationen über den Konflikt in Karabach.
- 15.02.2023, Maciej Nabrdalik und Maciej Moskwa gegen Polen (Appl. nos. 30614/22 und 30848/22); Fotojournalisten, die außerhalb der gesperrten Zone an der weißrussischen Grenze vom Militär für rund 80 Minuten angehalten und durchsucht worden waren.
- 03.02.2023, Aleksandrs Gaponenko gegen Lettland (Appl. no. 39755/22); Verurteilung eines Aktivisten der russischsprachigen Bewohner Lettlands wegen des Inhalts zweier Social Media-Postings zu einer zehnmonatigen bedingten Haftstrafe und einer zweijährigen Bewährungszeit, während der er keine Aktivitäten auf Social Media setzen solle.
- 01.02.2023, Kemal Kılıçdaroğlu gegen Türkei (Appl. no. 52720/21); Vorsitzender der Oppositionspartei CHP, war zu einer Entschädigungszahlung für immaterielle Schäden an einen Minister verurteilt worden; die dagegen an das Verfassungsgericht erhobene Beschwerde wurde als verfristet zurückgewiesen; die Beschwerde stützt sich überwiegend auf Art. 6 EMRK wegen der behaupteten Befangenheit eines Verfassungsrichters, aber auch auf Art. 10 EMRK.
- 01.02.2023, Klaus Bielau gegen Österreich (Appl. no. 20007/22); Disziplinarstrafe gegen Arzt, der auf seiner Website die Existenz pathogener Viren leugnete und meinte, dass Impfungen nicht schützen und die Natur keine Krankheit kenne (nationale Letztentscheidung).
- 31.01.2023, Oleg Brega gegen Rumänien (Appl. no. 13956/20); der Beschwerdeführer hatte eine Polizeikontrolle live auf Facebook gestreamt und war deshalb einer Identitätskontrolle und einer Durchsuchung unterzogen worden.
- 26.01.2023, Boštjan Marko Turk gegen Slowenien (Appl. no. 55957/22); die Beschwerde richtet sich im Wesentlichen gegen die überlange Verfahrensdauer in einem gegen den Beschwerdeführer geführten Verfahren wegen übler Nachrede.
- 25.01.2023, Société d'exploitation d'un service d'information CNEWS gegen Frankreich (Appl. no. 52837/22); Geldstrafe von 200.000 € gegen einen Fernsehsender, wegen eines Kommentars in einer Sendung ("Face à l'info"), in dem Eric Zemmour über unbegleitete ausländische Minderjährige in Frankreich behauptete, dass "die meisten" oder "alle" Diebe, Vergewaltiger und Mörder seien (siehe dazu zB hier und hier).
- 24.01.2023, Gultakin Hajineyli gegen Aserbaidschan (Appl. no. 54792/16); Oppositionspolitikerin, hatte erfolglos Privatanklage gegen ihren früheren Partner eingebracht, der sie in einer Pressekonferenz, über die in den Medien breit berichtet wurde, u.a. des Machtmissbrauchs, der Korruption und der Einflussnahme auf Gerichte im Sorgerechtsstreit um die Kinder bezichtigt hatte.
- 17.01.2023, Christos Arvanitis und Phileftheros Public Company Ltd. gegen Zypern (Appl. no. 49917/22); Verurteilung wegen übler Nachrede gegenüber einem Anwalt.
- 13.01.2023, Cristian-Mihai Dide gegen Rumänien (Appl. nos. 639714/19 u.a.); die Beschwerden betreffen Verwaltungsstrafen und administrative Maßnahmen gegen den Beschwerdeführer wegen der Teilnahme an Protesten und Äußerungen auf seinem Facebook-Account im Zusammenhang mit dem Roșia Montană Bergbauprojekt.
- 13.01.2023, Tânia Alexandra Ferreira e Castro da Costa Laranjo gegen Portugal (Appl. no. 50253/18); die Beschwerdeführerin ist eine bekannte Journalistin, über die wegen eines Zitats aus dem Gespräch zweier Politiker, das sie aus einem Gerichtsakt hatte, eine Strafe wegen Missachtung des Gerichts verhängt wurde.
- 13.01.2023, Óscar Manuel Ferreira Victorino de Queirós gegen Portugal (Appl. no. 23063/18); Journalist, wurde wegen übler Nachrede wegen eines Berichts über einen des Kindesmissbrauchs Verdächtigen verurteilt.
- 10.01.2023, Foreningen imod Ulovlig Logning gegen Dänemark (Appl. no. 37050/22); Vereinigung gegen Überwachung, hatte vergeblich die Aufhebung einer Vorschrift über die Vorratsdatenspeicherung begehrt.
- 10.01.2023, Jakub Smoleń und Fundacja Greenpeace Polska gegen Polen (Appl. nos. 40387/20 et 40754/20); Beschwerden wegen heimlicher Überwachung durch die Sicherheitsbehörden im Umfeld des Klimagipfels 2018 in Polen.
- 10.01.2023, Christine Marguerite Henriette Tasin gegen Frankreich (Appl. no. 25810/20); die Beschwerdeführerin wurde aufgrund einer Rede bei einer Kundgebung einer rechtsextremen Kleinpartei wegen Aufstachelung zu Hass oder Gewalt verurteilt; sie hatte mehrfach "islam assassin" gerufen, was auch gefilmt und auf YouTube hochgeladen wurde.
- 09.01.2023, Apostolos Vlysidis gegen Griechenland (Appl. no. 18978/18); Verurteilung des Beschwerdeführers, eines Universitätsprofessors, wegen übler Nachrede aufgrund einer Beurteilung, die er in einem universitären Beförderungsverfahren über einen Bewerber abgegeben hatte.
- 05.01.2023, Francisco José de Carvalho Marques u.a. gegen Portugal (Appl. nos. 29703/19 u.a.); Beschwerdeführer sind der FC Porto, dessen Pressesprecher und der Präsident des Vereins, gegen die wegen kritischer Äußerungen über Schiedsrichter vom Disziplinarrat des portugiesischen Fußballverbandes Geldstrafen und Suspendierungen ausgesprochen wurden.
2022
- 09.12.2022, Maria Cristina Dias Dos Santos Ferreira Da Costa Cabral gegen Portugal (Appl. no. 25282/18); Verurteilung einer Journalistin zu 100 Tagessätzen wegen eines Artikels, in dem sie Umstände, die dem Untersuchungsgeheimnis unterlagen (Daten über die Sicherstellung von Computern zweier Verdächtigte in einem Korruptionsfall), veröffentlichte.
- 05.12.2022, Christine Ludes und Charles Thonon u.a. gegen Frankreich (Appl. no. 40899/22); die Beschwerdeführer:innen waren wegen Diebstahls zu geringfügigen bedingten Geldstrafen verurteilt worden, weil sie bei öffentlichen Versammlungen die Porträts des Präsidenten der Republik aus mehreren Rathäusern entfernt und nicht zurückgegeben hatten (Aktion "Decrochons Macron"); sie wollten damit als Klima-Aktivist:innen gegen die Untätigkeit der Regierung protestieren.
- 05.12.2022, Anna Chesanovska gegen Frankreich (Appl. no. 48047/19); die Beschwerdeführerin war als Übersetzerin für einen Dokumentarfilm über die Ereignisse in der Ukraine 2013/2014 tätig gewesen und hatte später in einem Blogbeitrag behauptet, dass es im Dokumentarfilm zu bewussten Manipulationen gekommen sei und in einem weiteren Beitrag, dass es auch zu Übernahmen (Plagiaten) aus einem früheren Dokumentarfilm gekommen sei; sie wurde deshalb wegen übler Nachrede verurteilt.
- 22.11.2022, Mladina D.D. Ljubljana gegen Slowenien (Appl. no. 43388/17); Beschwerdeführer ist die Medieninhaberin des Wochenmagazins Mladina, das wegen der Veröffentlichung eines Familienfotos des SDS-Politikers Branko Grims neben einem Familienfoto der Familie Joseph Goebbels zu einer Entschädigung verurteilt worden war (siehe dazu diesen Medienbericht).
- 19.11.2022, Vesna Pešić gegen Serbien (Appl. no. 4545/21); ehemalige Politikerin; war wegen eines Online-Artikels, in dem sie die Untätigkeit der Polizei gegen den ihrer Ansicht nach rechtswidrigen Abbruch von Wohnhäusern in Belgrad kritisiert hatte, zu einer Entschädigung verurteilt worden.
- 07.11.2022, Maciej Ferek gegen Polen (Appl. no. 22591/22); die Beschwerde betrifft Disziplinarmaßnahmen gegen einen polnischen Richter, der nicht mit neu (vom neuen, politisch gesteuerten Justizrat) ernannten Richtern judizieren wollte.
- 07.11.2022, Balthasar Glättli ua gegen Schweiz (Appl. no. 47351/18; legal summary); die Beschwerde betrifft die Regeln zur Vorratsspeicherung von Telekom-Daten in der Schweiz, die bis 2018 in Kraft war.
- 24.10.2022, Saide İnaç gegen Türkei (Appl. no. 14483/21); die kurdische Sängerin (mit deutscher Staatsbürgerschaft) Saide İnaç (Künstlername Hozan Cane) wurde aufgrund eines Facebook- Postings, bei dem sie einen fremden Beitrag geteilt hatte, wegen Beleidigung des Präsidenten zu einer Haftstrafe verurteilt.
- 29.09.2022, Yalchin Imanov gegen (Appl. no. 62/20); Anwalt, der wegen des Verbreitens unbestätigter Informationen über eine angebliche Misshandlung eines Mandanten in der Haft aus der Anwaltschaft ausgeschlossen wurde.
- 28.09.2022. Hildur Harðardóttir gegen Island (Appl. no. 2281/22); Aktivistin, die nach einem "Sit-In" im Justizministerium festgenommen und in der Folge zu einer auf ein Jahr bedingt ausgesetzten Strafe verurteilt wurde (siehe zum Protest hier).
- 27.09.2022, Oleg Brega gegen Rumänien (Appl. no. 57727/21); Blogger, wurde zweimal nach dem Filmen von Polizisten mit einer geringen Geldstrafe bestraft (wegen Ordnungsstörung bzw- Beleidigung von Polizisten).
- 27.09.2022, Oleg Brega gegen Rumänien (Appl. no. 31041/20); Blogger, der bei einer Sitzung eines Gemeinderats filmte und trotz Aufforderung, das Filmen einzustellen nicht damit aufhörte; er wurde - wegen illegalen Betretens des Versammlungsorts mit einer geringen Geldstrafe belegt.
- 27.09.2022, O.P. gegen Vereinigtes Königreich (Appl. no. 23570/22); der Beschwerdeführer war Abgeordneter und wurde vom Parliamentary Commissioner for Standards ("PCS") wegen einer Verletzung parlamentarischer Standards untersucht; das House of Commons stimmte dem Bericht des PCS zu und verhängte einen dreißigtägigen Ausschluss; der Beschwerdeführer macht geltend, dass er dadurch in seinem Recht nach Art. 8 EMRK verletz worden sei.
- 22.09.2022, Isabel José Dos Santos gegen Portugal (Appl. no. 43765/20); die Beschwerdeführerin ist "Unternehmerin" und Tochter des früheren Präsidenten von Angola; im Zuge gerichtlicher Erhebungen wegen diverser Delikte wie Unterschlagung und Geldwäsche ordnete der Untersuchungsrichter die Sicherstellung von Bankguthaben in der Höhe von mehr als 1 Mrd. €an; die Beschwerde richtet sich einerseits gegen dieses Einfrieren von Geldern, macht aber andererseits auch - gestützt auf Art. 8 EMRK - geltend, dass durch Leaks aus dem Ermittlungsverfahren ihr Ruf geschädigt worden sei.
- 19.09.2022, François Colcombet und Patrice Le Gall du Tertre gegen Frankreich (Appl. no. 59984/21); die Beschwerdeführer sind ein ehemaliger Richter und Abgeordneter und ein pensionierter TV-Produzent; in einem vom Zweitbeschwerdeführer produzierten Dokumentarfilm über die Ermordung des Richters François Renaud ("le juge Renaud, un homme à abattre") hatte der Erstbeschwerdeführer dem nach der Ermordung ermittelnden Richter Untätigkeit vorgeworfen; sie wurden dafür zu einer Entschädigung verurteilt.
- 14.09.2022, Michal Szczerba (Appl. no. 15626/17); Parlamentsabgeordneter einer Oppositionspartei, wurde wegen eines Protests gegen eine Neuregelung der Medienberichterstattung aus dem Parlament (Hochhalten eines "Taferls") und der darauffolgenden Unruhe im Parlament wegen Behinderung der Verhandlung von der weiteren Sitzungsteilnahme ausgeschlossen.
- 26.08.2022, Mihaela Nikolaeva Petrova gegen Bulgarien (Appl. no. 938/21); die Beschwerdeführerin kündigte einen Protest gegen COVID-19-Maßnahmen an und wurde zuvor von Polizisten aufgesucht und ermahnt, keine Übertretungen zu begehen; außerdem wurde sie genau für den Termin des von ihr angekündigten Protests zu einer Vernehmung bei der Polizei geladen; sie sieht dadurch ihr Recht nach Art. 10 EMRK verletzt.
- 25.08.2ß22, Delga gegen Frankreich (Appl. no. 38998/20); Verurteilung der Präsidentin des Regionalrates von Okzitanien wegen Diskriminierung einer juristischen Person; die Beschwerdeführerin hatte sich als Präsidentin der Region geweigert, einen Vertrag mit einer Stadt (eine Art raumplanerisches Instrument) zu unterzeichnen; das Gericht kam zum Ergebnis, dass es für die Weigerung keine gerechtfertigten Gründe gab (mit allen anderen Gemeinden der Region war der Vertrag unterzeichnet worden, der einzige Unterschied war, dass die Gemeinde, mit der der Vertrag nicht geschlossen wurde, einen rechtsextremen Bürgermeister hatte und die Präsidentin sich auch im Regionalrat deutlich ablehnend gegen Rechtsextreme geäußert hatte);
- 25.08.2022, Myriam Eckert gegen Frankreich (Appl. no. 56270/21); die Beschwerdeführerin wurde wegen Teilnahme an einer - trotz Verbots abgehaltenen - Versammlung der "Gelbwesten" zu einer Geldstrafe von 150 € verurteilt.
- 18.07.2022, Asparez Journalists' Club gegen Armenien (Appl. no. 72917/17); Ausschluss eines Medienunternehmens von der Akkreditierung für Berichte von einer Parlamentswahl.
- 06.07.2022, NSZZ Solidarność Region Gdański und Roman Kuzimski gegen Polen (Appl. no. 54192/15); Äußerungen eines Gewerkschaftsfunktionärs gegenüber einem Arbeitgeber
- 04.07.2022, Beata Morawiec gegen Polen (Appl. no. 46238/20; siehe dazu auch diese Pressemitteilung); Richterin (frühere Präsidentin des Regionalgerichts Krakau und Vorsitzende der Richter:innenorganisation "Themis"); sie wurde vom Justizminister ihres Amtes als Gerichtspräsidentin enthoben unter Hinweis auf angebliche Versäumnisse bei der Überwachung der Justizverwaltung; außerdem blieb sie 235 Tage lang suspendiert.
- 29.06.2022, Gregorian Bivolaru gegen Rumänien (Appl. no. 21574/20); der Beschwerdeführer - Gründer der ersten Yogaschule nach dem Fall des kommunistischen Regimes, hatte einen TV-Sender und dessen Moderator erfolglos verklagt, weil in einem Bericht über eine mutmaßlich entführte und vergewaltigte Frau der Tatverdächtige als seine "rechte Hand" bezeichnet worden war.
- 20.06.2022, Regards Citoyens gegen Frankreich (Appl. no. 1511/20); Informationszugang; Verweigerung des Zugangs zu Informationen über Aufwandspauschalen von Abgeordneten.
- 14.06.2022, Mihai-Marian Pavelescu gegen Rumänien (Appl. no. 38962/19); Informationszugang; Weigerung der Behörden, dem beschwerdeführenden Journalisten Auskunft über unbezahlte Bußgelder von TV-Unternehmen zu geben.
- 14.06.2022, Centre d’investigations journalistiques gegen Republik Moldau (Appl. no. 1467/17); Informationszugang; Verweigerung des Zugangs zu Bescheiden über die Ablehnung der Ernennung oder Beförderung von Richtern und zu Informationen über Personen, die verschiedene Auszeichnungen erhalten hatten.
- 10.06.2022, Piotr Gąciarek gegen Polen (Appl. no. 27444/22); Disziplinarverfahren und Suspendierung eines kritischen Richters in Polen.
- 07.06.2022, Antoine Dusseaux gegen Frankreich (Appl. no. 55390/21); Betreiber der Website doctrine.fr (juristische Datenbank), bekämpft die Weigerung eines Gerichtes, ihm Zugang zu den Akten in Zivilverfahren und zu den Archiven des TGI Paris zu gewähren.
- 03.06.2022, Prokopiev ua gegen Bulgarien (Appl. no. 24585/18) und Landmark Bulgaria Tzar EOOD gegen Bulgarien (Appl. no. 47159/20); Einfrieren von Vermögenswerten eines Geldwäsche- und Korruptionsverdächtigen, seiner Frau und einer von ihnen kontrollierten Gesellschaft; es geht um Art. 1 1. Zusatzprotokoll zur EMRK, aber auch um Aussagen von Amtsorganen, die den Erstbeschwerdeführer als schuldig erscheinen hätten lassen.
- 28.04.2022, Associated Newspapers Limited gegen Vereinigtes Königreich (Appl. no. 37398/21); auch in diesem Fall geht es um CFA und ATE.
- 27.04.2022, Société Suisse de Radiodiffusion et Télévision (SSR) u.a. gegen Schweiz (Appl. no. 43335/18); Objektivitätsverletzung der SRG, siehe Urteil des Schweizer Bundesgerichts vom 15.02.2018, 2C_125/2017.
- 21.04.2022, Grzegorz Zenon Malkiewicz gegen Vereinigtes Königreich (Appl. no. 39449/21); Klage in London gegen Eigentümerin und RedakteurInnen eines dort erscheinenden polnischsprachigen Magazins; die Klage wurde verglichen, die Beschwerde richtet sich gegen die Kostenersatzpflicht auf der Basis eines Erfolgshonorars ("conditional fee arrangement" - CFA).
- 06.04.2022, Šarūnas Narbutas gegen Litauen (Appl. no. 14139/21); Berater des Ex-Präsidenten, der unter Verdacht steht, als Vermittler bei der Beschaffung von COVID-19-Testkits seinen Einfluss "verkauft" zu haben; er wurde festgenommen, dann unter Hausarrest gestellt, und es wurden Vermögenswerte sichergestellt; über den Fall wurde in den Medien prominent und unter Namensnennung (auch mit Fotos, die den Beschwerdeführer in Handschellen zeigen) berichtet; die Beschwerde rügt verschiedene Verletzungen in durch die EMRK garantierten Rechten, im Hinblick auf Art. 10 EMRK stellt sich die interessante Frage, ob bzw. wie weit es zulässig ist, dass dem Beschwerdeführer - trotz der laufenden medialen Diskussion - untersagt ist, zum Verfahren gegen ihn in den Medien Stellung zu nehmen und dabei die Akten des Ermittlungsverfahrens zu verwerten bzw. zu zitieren.
- 04.04.2033, Franz-Olivier Giesbert ua gegen Frankreich (Appl. no. 835/20); Verurteilung des Herausgebers des Wochenmagazins Le Point wegen einer Titelgeschichte über "L’affaire Copé".
- 29.03.2022, Union des Juges de Bulgarie gegen Bulgarien (Appl. no. 6522/18); Berufsverband bulgarischer Richter*innen, beschwert sich wegen einer "Schmutzkampagne" von Politikern und Presse sowie diskriminierende Behandlung durch den Obersten Jusizirat sowie gesetzgeberische Maßnahmen wie zB die verpflichtende Offenlegung der Mitgliedschaft in Berufsverbänden.
- 22.02.2022, Ivana Raspović gegen Kroatien (Appl. no. 51775/21); zwei Ordnungsstrafen gegen eine Anwältin, die in einer Berufung schrieb, dass dir Richterin offensichtlich ihren Job nicht machen wollte; in der Berufung gegen die erste Strafe wiederholte sie, dass die Richterin ihren Job nicht mache und ihre Macht missbrauche, was zur zweiten Ordnungsstrafe führte.
- 21.02.2022, Jean-Paul Lefebvre gegen Frankreich (Appl. no. 12767/21); oppositioneller Stadtrat, hatte im Zusammenhang mit staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen Unterschlagungen in einem gemischtwirtschaftlichen Unternehmen auf seiner Seite auf Facebook gepostet, er hoffe, dass in den Ermittlungen alle Umstände aufgeklärt würden, in den "mafiösen Exzessen", die in der Stadt seit fünfeinhalb Jahren herrschten; er wurde daraufhin zivilrechtlich zu einer symbolischen Entschädigung an das Unternehmen von 1 € und zur Urteilsveröffentlichung verurteilt.
- 21.02.2022, Victor Manuel Veiga Cardoso gegen Portugal (Appl. no. 48979/19); Verurteilung wegen schwerer Verleumdung nach Kritik an einem Staatsanwalt, der für die Anklage der Tochter des Beschwerdeführers verantwortlich war.
- 18.02.2022, Société d’exploitation d’un service d’information CNEWS gegen Frankreich (Appl. no. 60131/21); die Beschwerde betrifft eine Entscheidung des französischen Conseil supérieur de l’audiovisuel, dass in einer Sendung ("face à face"), in der sich Éric Zemmour über den Islam geäußert hat und zu "radikalen Maßnahmen" aufrief, ohne das die Diskussionsleitung eingegriffen hatte, ein Aufruf zu Hass aus religiösen Grünen stattgefunden habe (Entscheidung des CSA, Entscheidung des Conseil d'État).
- 28.01.2022, Galatasaray Sportif Sınai ve Ticari Yatırımlar A.Ş. gegen Türkei (Appl. no.52186/21), Disziplinarstrafe gegen Fußballklub wegen kritischer Äu0erungen über einen Schiedsrichter.
- 25.01.2022, Consiliul Național al Tineretului din Moldova (CNTM) gegen Moldau (Appl. no. 15379/13); Weigerung einer Gemeindeverwaltung, Plakate der beschwerdeführenden Vereinigung (Jugendrat) gegen Diskriminierung aufzuhängen, weil darin bestimmte soziale Gruppen in erniedrigender Weise dargestellt würden.
- 17.01.2022, Jeremejevs gegen Lettland (Appl. no. 44644/21); Aktivist, der aufgrund von Facebook-Videos, in denen er Mitarbeiter*innen im Gesundheitsbereich zur COVID-19-Situation und zu den diesbezüglichen Regierungsmaßnahmen interviewt hatte, festgenommen wurde.
- 17.01.20222, Piotr Ikonowicz gegen Polen (Appl. no. 39274/17); Journalist und Politiker, hatte einen Gynäkologen, der sich als Abtreibungsgegner geweigert hatte, eine Abtreibung bei einem fehlgebildeten Fötus vorzunehmen, was zur Folge hatte, dass das Kind ausgetragen werden musste, aber vier Tage nach der Geburt starb, als "Mann ohne Gewissen", "degeneriert", "verrückt" und "Verkörperung des Teufels" bezeichnet und wurde dafür wegen übler Nachrede zu einer Geldstrafe verurteilt.
- 14.01.2022, Šaripovs und Gončarovs gegen Lettland (Appl. nos.14589/18 und 22381/18); die Beschwerdeführer hatten gegen eine Prozession zum Andenken an lettische Angehörige der Waffen-SS protestiert und wurden festgenommen, weil ihr Transparent, das die Erschießung von Kriegsgefangenen durch die SS zeigte, als Gewaltaufruf verstanden wurde; sie erhielten eine Verwarnung (was u.a. zur Folge hatte, dass sie für ein Jahr lang keine Demonstrationen anmelden durften).
- 12.01.2022, Aliona Rosca gegen Moldau (Appl. no. 60943/15); Richterin, macht gestützt auf art. 8 EMRK geltend, dass der Staat seine Pflicht zum Schutz ihres guten Rufs verletzt habe, weil sie unbestätigten Anschuldigungen über berufliches Fehlverhalten ausgesetzt war, die der Präsident des Obersten Rates der Gerichtsbarkeit gemacht hatte und die in den Medien weit verbreitet wurden.
2021
- 14.12.2021, Bild GmbH & Co KG gegen Deutschland (Appl. no. 9602/18); Veröffentlichung von Videomaterial eines Polizeieinsatzes ohne Verpixelung der Gesichter der Polizeibeamten.
- 10.12.2021, Rosen Rosenov Bosev gegen Bulgarien (Appl. no. 62199/19); der Beschwerdeführer ist Journalist; er hatte den Leiter der Finanzmarktaufsicht verdächtigt, an Geldwäsche beteiligt zu sein; im Verleumdungsverfahren hatte er (erfolglos) die Richterin abgelehnt, weil er sie mehrfach in Artikeln kritisiert hatte; er wurde schließlich zu einer Geldstrafe verurteilt.
- 08.12.2021, Frank Christmann gegen Frankreich (Appl. no. 16710/20); der Beschwerdeführer war Professor für Ethik und lebte in Nizza; im Lauf des Jahres 2017 postete er mehrere beleidigende und drohende Kommentare auf Online-Plattformen und bedrohte u.a. einen Anwalt, zwei Richter und einen Polizisten und kommentierte die Terroranschläge in Manchester und Nizza; er wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt und nach Verbüßung von zehn Monaten nach Deutschland abgeschoben.
- 08.12.2021, Étienne Gernelle und Societe D'exploitation De L'hebdomadaire Le Point - Sebdo (SEBDO) gegen Frankreich (Appl. no. 18536/18); Chefredakteur von Le Point hat erfahren, dass ein Telefonat mit dem Pressesprecher des früheren Präsidenten Sarkozy abgehört und transkribiert worden war, im Zuge eines Ermittlungsverfahrens zur Wahlkampffinanzierung; er macht eine Verletzung von Art. 8 und 10 EMRK geltend und meint, dass es keine ausreichenden Garantien gegen den Missbrauch der Bestimmungen über die Telefonüberwachung im Hinblick auf Journalisten gäbe.
- 22.11.2021, Stanislav Volodymyrovych Shevchuk gegen Ukraine (Appl. no. 472/21); Entlassung des Verfassungsgerichts-Präsidenten nach einem Disziplinarverfahren vor dem Verfassungsgericht; der Beschwerdeführer stützt sich auf Art. 6 Abs. 1 EMRK (weil es kein Rechtsmittel gab), Art. 8 und Art. 10 EMRK (weil die Entlassung eine Vergeltungsmaßnahme für seine Äußerungen im Zusammenhang mitder Präsidentenwahl gewesen seien.
- 17.11.2021, José Pedro Almeida Arroja gegen Portugal (Appl. no. 47238/19); der Beschwerdeführer, ein politisch ziemlich irrlichternder Ökonom, wurde wegen Verleumdung des Politikers und Anwalts Paulo Rangel zu einer Entschädigung verurteilt.
- 03.11.2021, RFE/RL Inc. gegen Aserbaidschan (Appl. no. 56138/18); Blockierung von Websites von Medienorganisationen.
- 13.10.2021, Central Unitaria de Traballadores/AS gegen Spanien (Appl. no. 49363/20); Demoverbot während der COVID-19-Pandemie (1. Mai-Aufmarsch einer Gewerkschaft am 1. Mai 2020)
- 13.10.2021, Alexandru Pătraşcu gegen Rumänien (Appl. no. 1847/21); IT-Ingenieur und Opernliebhaber, der auf Facebook und einem Blog regelmäßig über Neuigkeiten aus der Opernwelt berichtet, wurde wegen fremder Kommentare auf seiner Facebook-Page, die zwei Mitarbeiter der Bukarester Oper beleidigten, verurteilt; es geht vor allem um die Abgrenzung zur Delfi-Rechtsprechung im Hinblick auf einen nicht professionellen Medieninhaber.
- 11.10.2021, Alina Bunzel gegen Poeln (Appl. no. 18854/18); Organisatorin einer Demo gegen die Einschränkung des Rechts auf Abtreibung in Polen, wurde bestraft, weil bei der Demo das gesetzlich geschützte Symbol "Kämpfendes Polen" verhöhnt worden sei (es wurde grafisch umgestaltet, zu einer "kämpfenden polnischen Frau", siehe das Bild hier oder hier).
- 11.10.2021, Marta Elżbieta Grundland und Natalia Bojarowska gegen Polen (Appl. nos. 15532/21 and 16560/21); die Beschwerdeführerinnen sind Umweltaktivistinnen, die regelmäßig mit Greenpeace zusammenarbeiten; bei einer Protestaktion filmten und kommentierten sie das Geschehen live und wurden dabei festgenommen (und schließlich auch, noch nicht rechtskräftig, wegen Sachbeschädigung verurteilt); sie machen geltend, dass sie als "Bürgerjournalistinnen" anwesend gewesen seien und nicht an der Protestaktion teilgenommen, sondern darüber bloß berichtet hätten.
- 08.10.2021, Mutaelum Akhmednabiyevich Akhmednabiyev und Ali Akhmedovich Kamalov gegen Russland (Appl. nos. 34358/16 and 58535/16); die Beschwerden betreffen die Morde an zwei regierungskritischen Journalisten in Dagestan; sie hatten auf einer "Exekutionsliste" gestanden, in der ihnen mit Tod und Verstümmelung gedroht wurde, die Ermittlungen blieben aber ergebnislos; es geht um die Frage, ob der Staat seinen positiven Verpflichtungen aus Art. 2 EMRK nachgekommen ist und ob Art. 10 EMRK überhaupt anwendbar ist, da die Journalisten schon ermordet wurden.
- 06.10.2021, Maia Bakradze gegen Georgien (Appl. no. 20592/21); Richterin, der eine richterliche Planstelle verwehrt blieb und die das auf ihr Engagement bei einer kritischen Richtervereinigung zurückführt.
- 05.10.2021, Vasilică-Cristi Danileț gegen Rumänien (Appl. no. 16915/21); Richter, der auch Mitglied des Obersten Justizrats und Berater der Justizministerin war, beschwert sich wegen einer Disziplinarstrafe, die über ihn wegen zweier Facebook-Postings, in denen er unter anderem die Regierung wegen eines politischen Angriffs auf die Justiz kritisiert hatte, verhängt wurde.
- 27.09.2021, Alain Pellegrinelli u.a. gegen Schweiz (Appl. no. 18509/19); Bettelverbot im Kanton Waadt.
- 13.09.2021, Sieć Obywatelska Watchdog Polska gegen Polen (Appl. no. 10103/20); NGO begehrte erfolglos Zugang zu einem Kalender aller beruflichen Meetings der Präsidentin und des Vizepräsidenten des polnischen "Verfassungsgerichts" sowei eine Liste aller Personen, die das "Gerichts"-Gebäude seit 1.1.2017 betreten haben.
- 08.09.2021, Gülhan Şimşek gegen Türkei (Appl. no. 43422/20); Beförderungssperre für Lehrer wegen Erdoğan-kritischer bzw. satirischer Facebook-Posts.
- 30.08.2021, Start Media Ltd gegen Armenien (Appl. no. 34286/15) und Hraparak Oratert Ltd und Simonyan gegen Armenien (Appl. no. 34321/15); Quellenschutz / Redaktionsgeheimnis; die Medienunternehmen bzw. die Journalistin wurden zur Offenlegung der Quelle für einen Bericht über Polizeigewalt verpflichtet.
- 25.08.2021, Rejting Centar Srbije gegen Serbien (Appl. no. 15419/17); NGO, die Daten zur Qualität von höheren Schulen veröffentlicht und dazu auch Auskunftsbegehren stellt, die nicht immer befolgt werden; sie beschwert sich darüber, dass ihr das Recht verweigert wird, Verwaltungsstrafverfahren gegen die Auskunftsverweigerer zu beantragen (anders als natürlichen Personen).
- 27.07.2021, Nina Mykolayivna POTARSKA u.a. gegen Ukraine (Appl. no. 28523/19); Veröffentlichung von persönlichen Daten und Vorwürfen kriminellen Verhaltens auf einer Website, die im Ausland von Privatpersonen registriert war, aber angeblich in Zusammenhang mit der Regierung stand.
- 05.07.2021, Devrim Özbarış Demirer gegen Türkei (Appl. no. 8035/20); Versetzung eines Schuldirektors wegen Erdoğan-kritischer Facebook-Posts.
- 29.06.2021, Yuliya Vladimirovna Tsvetkova gegen Russland (Appl. no. 10497/21); Verwaltungsstrafe wegen Förderung der Homosexualität aufgrund mehrerer Postings auf sozialen Netzwerken.
- 29.06.2021, Jolanta Anna Zawadzka gegen Polen (Appl. no. 50554/19); Verurteilung wegen Störung des Gottesdienstes; die Beschwerdeführerin hatte in sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, aus Protest gegen ein Kommuniqué der Bischofskonferenz zum "Schutz des Lebens" demonstrativ während der Messe die Kirche zu verlassen; im Zuge einer derartigen Aktion hatte sie laut u.a. gerufen "Ich kann das nicht mehr anhören" und sich auch auf Ersuchen anderer Gottesdienstteilnehmer nicht beruhigt, sodass die Messe unterbrochen werden musste.
- 29.06.2021, Łukasz Bosowski gegen Polen (Appl. no. 73929/13); Fahrradaktivist und Organisator einer "Critical Mass"-Fahrraddemo; erhielt eine Geldstrafe, weil er bei der Demo die Anweisung eines Polizisten vom Fahrrad abzusteigen, nicht befolgt hatte.
- 29.06.2021, Mehmet Tahir Dede gegen Türkei (Appl. no. 48340/20); Entlassung eines Bankangestellten wegen eines E-Mails an Arbeitskollegen, in dem er den Management-Stil eines Vorgesetzten kritisierte.
- 24.06.2021, K.P. gegen Polen (Appl. no. 56310/15); Lehrer wurde entlassen, weil er unzulässigerweise bei zwei Schulausflügen von seinem Partner begleitet wurde und weil er ein Blog mit teilweise erotischem Inhalt geführt hatte; er macht geltend, dass die Entlassung vor allem wegen seiner Homosexualität erfolgt sei.
- 23.06.2021, Nikolay Sergeyevich Glukhin gegen Russland (Appl. no. 11519/20); Verwaltungsstrafe wegen nicht vorher angezeigter "Solo-Demonstration" in der Moskauer Metro; der Fall ist insofern interessant, als der Beschwerdeführer festgenommen wurde, nachdem er über automatische Gesichtserkennung in der U-Bahn erkannt wurde; Beweise waren auch Videoaufnahmen der Überwachungskameras in der U-Bahn und auf Telegram geteilte Videos.
- 23.06.2021, Andrey Vladimirovich Rudoy gegen Russland (Appl. no. 19835/18); der Beschwerdeführer veröffentlichte auf einem sozialen Netzwerk ein Posting, in dem er eine Solo-Demonstration gegen eine Fahrpreiserhöhung der Metro ankündigte und dazu aufrief, ihn zu unterstützten und eine Petition zu unterschreiben. Er bekam daraufhin von der Polizei eine Verwarnung; fraglich ist die Zulässigkeit der Überwachung von Social Media durch die Polizei.
- 23.06.2021, Kamuran Akin u.a. gegen Türkei (Appl. no. 72796/16 u.a.); Lehrer*innen und Wissenschaftler*innen, die 2012 eine Petition gegen eine Ausgangssperre im kurdischen Siedlungsgebiet unterzeichnet hatten, wurden nach dem misslungenen Putsch 2016 deshalb wegen Zugehörigkeit zu einer terroristischen Organisation von ihren Stellen entlassen.
- 23.06.2021, Alexandros Savvas gegen Griechenland (Appl. no. 27153/20); der Beschwerdeführer war Richter und wurde wegen des Inhalts einer Beschwerde über drei Richterkollegen zu einer Disziplinarstrafe verurteilt.
- 17.06.2021, Yegor Sergeyevich Zhukov gegen Russland (Appl. no. 31674/20); Verurteilung wegen eines Aufrufs zu extremistischen Aktivitäten, weil er auf YouTube dazu aufgerufen hatte, die Regierung mit allen gewaltfreien Mitteln zu bekämpfen.
- 09.06.2021, OOO Novyye Vremena gegen Russland (Appl. no. 27874/19) und OOO Radio Svobodnaya Yevropa/Radio Svoboda gegen Russland (Appl. no. )19659/21); Verwaltungsstrafe wegen verspäteter Meldung ausländischer Finanzierung bzw. mangelhafter Kennzeichnung der ausländischen Finanzierung nach dem "foreign agents"-Gesetz.
- 30.04.2021, Łukasz Biliński geegn Polen (Appl. no. 13278/20); Versetzung eines polnischen Richters gegen seinen Willen, nach Auflösung seiner Gerichtsabteilung, in der er mehrere als regierungskritisch beurteilte Entscheidungen getroffen hatte.
- 28.04.2021, Rasul Agahasan oglu Jafarov u.a. gegen Aserbaidschan (Appl. no. 257/12); Beschwerde wegen Verweigerung einer Rundfunklizenz (nach einem Auswahlverfahren).
- 21.04.2021, Claire Leost gegen Frankreich (Appl. no. 42635/20); strafgerichtliche Verurteilung einer Journalistin wegen Veröffentlichung eines Fotos aus einem Schwurgerichtssaal.
- 20.04.2021, Ilir Gaši u.a. gegen Serbien (Appl. no. 24738/19); Hate speech; Journalisten, die sich für Transparenz bei großen Bauprojekten ausgesprochen haben und Änderungen in einem Rundfunksender kritisierten, wurden in der Folge von regierungstreuen Medien als "ausländische Agenten" bezeichnet, die Konflikte provozieren und Chaos schaffen wollten; gerichtliches Vorgehen gegen diese Meldungen blieben erfolglos; die Beschwerdeführer machen eine Verletzung der positiven Verpflichtungen des Staates aus Art. 10 EMRK geltend.
- 31.03.2021, Remzi Solmaz gegen Türkei (Appl. no. 36889/20); Verurteilung wegen Beleidigung des Präsidenten durch das Teilen von zwei Fotos auf Facebook.
- 31.03.2021, Hazal Selvi Yıldırım gegen Türkei (Appl. no. 45031/20); Verurteilung zu einer Haftstrafe wegen Propaganda für eine terroristische Organisation durch das Teilen von Fotos auf Twitter.
- 04.02.2021, OOO Izdatelstvo Mig gegen Russland (Appl. no. 33215/17); Strafe wegen unterlassener Mitteilung einer Erhöhung der Druckauflage einer kleinen Zeitung (von 300 auf 566 Exemplare).
- 04.02.2021, Anton Aleksandrovich Yarosh gegen Russland (Appl. no. 38950/20); Online-Magazin, auf dem ein Bericht über das Leben einer Heroin-Abhängigen veröffentlicht wurde; die Regulierungsbehörde forderte das Löschen des Beitrags, weil dieser ein positives Bild der Betroffenen zeige und damit verbotene Propaganda für Drogen mache.
- 02.02.2021, Dmitriy Nikolayevich Kuznetsov gegen Russland (Appl. no. 7625/19); Rapper (Stagename "Хаски"/"Husky"); Konzert wurde nach einer Warnung der Strafvollzugsbehörden, wonach in den Texten zu Gewalt, Selbstmord, Extremismus und Drogengebrauch aufgerufen werden, zunächst verlegt, dann bei Beginn abgebrochen; als er außen auf ein Auto stieg und ein Lied begann, wurde er mit Gewaltanwendung daran gehindert und festgenommen.
- 01.02.2021, Oleksiy Oleksiyovych Zhokh gegen Ukraine (Appl. no. 29319/13); Zugang zu Informationen; der Beschwerdeführer macht geltend, dass die Behörden seinem gerichtlich gewährten Anspruch auf Zugang zu Informationen über bestimmte Grundstücke nicht nachgekommen sind.
- 29.01.2021, Šeks gegen Kroatien (Appl. no. 39325/20); Zugang zu Informationen; der Beschwerdeführer - ein früherer Parlamentspräsident und stellvertretender Ministerpräsident - wollte für ein Buch Zugang zu Dokumenten aus dem Staatsarchiv, der ihm teilweise verwehrt wurde.
- 25.01.2021, Lings gegen Dänemark (Appl. no. 15136/20); pensionierter Arzt und Mitglied eines Sterbehilfevereins, wurde wegen zweifacher Beihilfe zum Selbstmord und einmal wegen versuchter Beihilfe zum Selbstmord verurteilt, behauptet aber, er habe nur - von der Meinungsäußerungsfreiheit gedeckt - allgemeine Beratung über Selbstmord erteilt.
- 15.01.2021, Public Association Information Ceneter "Genderdoc-M" gegen Republik Modlau (Appl. no. 17766/16); unter anderem auf Art. 8 EMRK gestützte Beschwerde betrifft die Frage nach den Schutzpflichten (positive obligations) des Staates bei Hate Speech, hier auf Online-News-Portalen, bei denen nach einem Bericht über eine geplante LGBT-Parade anonyme Aufrufe zu Gewalt und Diskriminierung gepostet wurden; die nationalen Gerichte lehnten eine Haftung des Portalbetreibers ab, da dieser nicht für die Äußerungen Dritter verantwortlich sei.
- 15.01.2021, Selahattin Demirtaş gegen Türkei (Appl. no. 13609/20); U-Haft des früheren Vorsitzenden der HDP wegen diverser Vorwürfe wie Anstiftung zu Gewalt.
- 15.0.1.2021, Vedat Şorli gegen Türkei (Appl. no. 34229/20); strafrechtliche Verurteilung wegen Facebook-Postings, unter anderem mit Fotos von getöteten PKK-Mitgliedern mit dem Beisatz "Märtyrer sind unsterblich" und einem Posting mit "Happy Birthday President Apo".
2020
- 14.12.2020, Mikyas ua gegen Belgien (Appl. no. 50681/20); Verbot religiöser Symbole (Kopftuchverbot) in Schulen der flämischen Gemeinschaft.
- 09.12.2020, Reporters wihtout Borders, German Section und Niko Härting gegen Deutschland (Appl. nos. 81993/17 und 81996/17); Beschwerden betreffend § 5 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (strategische Überwachung internationaler Telekommunikation).
- 28.11.2020, Helin Doğan gegen Türkei (Appl. no. 17461/20); Kindergartenpädagogin, wurde wegen Social Media-Postings für drei Jahre von Vorrückungen ausgeschlossen.
- 12.11.2020, Siedlecka geegn Poeln (Appl. no. 13375/18); Journalistin, nahm an einer Versammlung gegen das neue Versammlungsgesetz teil, wurde dort von der Polizei festgehalten und später mit einer Verwaltungsstrafe wegen Störung einer Versammlung belegt.
- 09.11.2020, Avramchuk gegen Ukraine (Appl. no. 65906/13); Zugang zu Informationen; Journalistin begehrte Informationen über Wohnungen, die Abgeordneten vom Parlament zur Verfügung gestellt wurden; sie erhielt nur allgemeine Informationen zu den Gesamtkosten, aber nicht die Namen der betroffenen Abgeordneten.
- 09.11.2020, Romanenko gegen Ukraine (Appl. no. 51010/13); Zugang zu Informationen; Journalist wollte Zugang zu den Einkommenserklärungen eines Bürgermeisters und seiner Familie.
- 09.11.2020. Romaneko gegen Ukraine (Appl. no. 2843/16); Zugang zu Informationen; Journalist wollte Zugang zu den Einkommenserklärungen eines Bürgermeisters und mehrerer öffentlicher Funktionäre.
- 09.11.2020, Ecological and Humanitarian Association "Zelenyy Svit" gegen Ukraine (Appl. no. 37316/16); Zugang zu Informationen; NGO wollte Zugang zu einem Bericht der staatlichen Finanzinspektion über die Gebarung eines Nationalparks.
- 04.11.2020, Mariya Anatolyevna Avagyan gegen Russland (Appl. no. 36911/20); die Beschwerdeführerin hatte als Kommentar zu einem Instagram-Post angemerkt, dass es keine einzige Corona-Infektion in der Region Krasnodar gegeben habe; sie wurde wegen absichtlicher Verbreitung unrichtiger Information zu einer Verwaltungsstrafe von umgerechnet rund 390 € verurteilt.
- 02.11.2020, Mümtazer Türköne gegen Türkei (Appl. no. 70430/17); Journalist und Professor, Kolumnist der Zeitung Zaman, wurde nach dem Putschversuch 2016 festgenommen und zu zehn Jahren und sechs Monaten Haft wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilt; die Beschwerde betrifft die Festnahme und U-Haft während des (noch nicht rechtskräftig abgeschlossenen) Strafverfahrens.
- 29.10.2020, Telegram Messenger LLP und Telegram Messenger Inc. geegn Russland (Appl. no. 13232/18; legal summary); Strafe wegen Nichtherausgabe technischer Details zur Entschlüsselung und darauffolgend Sperre.
- 20.10.2020, Yuriy Dmitriyevich Kartyzhev u.a. gegen Russland (Appl. no. 40763/19 u.a.); 17 - voneinander unabhängige - Beschwerden wegen Strafen, die aufgrund einer am 18.03.2019 in Kraft getretenen Änderung des Verwaltungsstrafgesetzes (wonach "showing flagrant disrespect for society, government bodies or State symbols by using profane language against them on the Internet" strafbar ist) wegen diverser Social Media-Posts bestraft wurden.
- 20.10.2020, Merab Tsaava und Beslan Kmuzov gegen Georgien (Appl. no. 13186/20); zwei Journalisten, die bei einer Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und Polizei durch Gummigeschoße verletzt wurden; nach ihrer Auffassung wurden sie gezielt als Journalisten angegriffen.
- 16.10.2020, Şamil Sevinç und 252 andere gegen Türkei (Appl. no. 63634/16 ua); RichterInnen, die nach dem Putschversuch als mutmaßliche Mitglieder der FETÖ/PDY entlassen und in der Folge festgenommen wurden.
- 05.10.2020, Wais gegen Polen (Appl. no. 27806/17); Rechtsberaterin und Aktivistin; vertrat Angestellte eines Kindergartens und veröffentlichte danach einen Artikel auf der Website ihrer Organisation, in dem sie die Kindergartenleitung kritisierte; sie wurde daraufhin vom Disziplinargericht der Rechtsberater mit einem Verweis belegt, weil sie Informationen aus einem Gerichtsverfahren offengelegt habe.
- 01.09.2020, Private Networks LP gegen Russland (Appl. no. 4945/20); Betreiberin eines VPN, die über eine Website TgVPN Zugang zu einem VPN ermöglicht und für die Einrichtung einen Telegram-bot benutzt; nach dem Vorgehen der russischen Behörden gegen Telegram wurde auch der Zugang zur Website der Beschwerdeführerin gesperrt.
- 27.08.2020, Centre for the Social and Political Technologies ‘Public Relations’, TOV gegen Ukraine (Appl. no. 59690/15); Zugang zu Informationen; Anfrage einer Zeitschrift an den Landwirtschaftsminister, ob bzw. wie lange und wo er im Ausland gelebt und gearbeitet hat; die Anfrage wurde nicht beantwortet, weil sie das Privatleben des Ministers betreffe.
- 26.08.2020, Yaman Akdeniz und Kerem Altıparmak gegen Türkei (Appl. no. 5568/20); Beschwerde von Wissenschaftern gegen die Sperre von 600 Websites, hauptsächlich mit Informationen zum Vorgehen türkischer Sicherheitskräfte gegen die PKK und den "Islamischen Staat".
- 23.07.2020, AMIS Telekom DOO gegen Serbien (Appl. no. 40234/16); Rundfunkunternehmen, hatte 2005 um eine Lizenz angesucht und noch immer keine inhaltliche Entscheidung dazu bekommen.
- 06.07.2020, Ali Ergin Demirhan gegen Türkei (Appl. no. 10509/20); Journalist und Betreiber einer Website (sendika.org), zu der der Zugang auf Anordnung der Telekom-Behörde gesperrt wurde.
- 25.06.2020, Ercan gegen Türkei (Appl. no. 44493/19); strafrechtliche Verurteilung wegen Fotos und Videos, die der Beschwerdeführer auf seiner Facebook-Seite gepostet hatte und die als Propaganda für eine verbotene Organisation beurteilt wurden.
- 22.06.2020, Yorulmaz gegen Türkei (Appl. no. 41400/19); strafrechtliche Verurteilung wegen eines Facebook-Postings, die als Herabwürdigung des Präsidenten der Republik beurteilt wurden.
- 15.06.2020, OOO Zhivaya Fotografiya gegen Russland (Appl. no. 48932/19); Unternehmen, das online ein Poster-Druckservice anbot; IP-Adresse wurde im Zuge des Vorgehens gegen Telegram und Hoster, die zur Umgehung der Telegram-Sperre genutzt wurden, gesperrt (ohne Verständigung).
- 11.06.2020, Gergely Boronyák geegn Ungarn (Appl. no. 4110/20); Verurteilung eines Schauspielers zu einer vertraglich vereinbarten Pönalezahlung, weil er einem Investigativreporter und später als Zeuge in einem gerichtlichen Verfahren die Höhe seines (vertraglich vertraulich zu haltenden) Gehalts bei einer TV-Produktionsfirma verraten hat; der EGMR fragt unter anderem, ob in diesem Fall Art. 10 EMRK überhaupt anwendbar ist.
- 05.06.2020, Inge Fernanda Jozef Van Ballaer gegen Belgien (Appl. no. 16535/18); Verurteilung wegen Belästigung eines Richters durch an das Jugendgericht übersandte bzw. dort affichierte Broschüren/Flugblätter.
- 04.06.2020, OOO Sirius gegen Russland (Appl. no. 59772/18); Sperre der (gesamten) Website eines Onlinemagazins durch die Telekom-Regulierungsbehörde nach Entscheidung eines Gerichts, dass Kommentare zu zwei Beiträgen als antisemitische bzw. Anti-Roma Hate Speech zu beurteilen waren (trotz Löschung der Kommentare nach Aufforderung).
- 11.05.2020, Naif Şaşma gegen Türkei (Appl. no. 39685/19); Sperre einer sogenannten "gripe site", konkret einer Website mit dem Domainnamen www.yurticikargomagdurlari.com ("Opfer von Yurtiçi Kargo", einer Lieferfirma), die der Beschwerdeführer, ein Rechtsanwalt eingerichtet hatte, um Beschwerden seiner Mandanten über dieses Unternehmen zu veröffentlichen.
- 28.01.2020, OOO Redaktsiya Sem Na Sem und Sofya Dmitriyevna Yezhova ua gegen Russland (Appl nos. 9578/19 ua); Verantwortlichkeit der Medieninhaberin und der Chefredakteurin eines Online-Magazins für von Dritten hochgeladene Inhalte und Hyperlinks.
- 16.01.2020, Ruslan Gennadyevich Sokolovskiy gegen Russland (Appl. no. 618/18); Verurteilung zu drei Monaten Haft auf Bewährung wegen Anstiftung zu Hass und Herabwürdigung religiöser Lehren durch eine Serie von YouTube-Videos, in denen u.a. Jesus mit einem Pokémon verglichen oder Muslimen die Befolgung altertümlicher, heute negativ zu beurteilender Gebräuche vorgeworfen wurde; das Statement of Facts enthält auch Links zu den Videos.
- 16.01.2020, Grégory Engels gegen Russland (Appl. no. 35550/18); temporäre Sperre der Website RosKomSvoboda in staatlichen Schulen Moskaus.
- 16.01.2020, Miguel Ayuso Torres gegen Spanien (Appl. no. 74729/17); Offizier (ein konservativer katholischer Militärjurist, ehemaliger Obmann der Internationalen Vereinigung katholischer Juristen), hatte in einer Fernsehsendung die spanische Verfassung als "Pseudoverfassung ohne Prinzipien" bezeichnet; gegen ihn wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet aber schließlich eingestellt; dennoch erhob er eine auf Art. 10 EMRK gestützte Beschwerde.
- 13.01.2020, Mária Somogyi gegen Ungarn (Appl. no. 15076/17); Verurteilung wegen eines auf Facebook geteilten Posts mit Kritik an einem Bürgermeister.
- 10.12.2019, Jehovan Todistajat gegen Finnland (Appl. no. 31172/19); der Fall betrifft das Aufzeichnen nach dem Urteil des EuGH vom 10.7.2018, C-25/17, bestätigte der finnische Verwaltungsgerichtshof die Entscheidung der Datenschutzbehörde, der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas persönliche Aufzeichnungen über ihre Tür-zu-Tür Missionierungsarbeit zu führen; die Religionsgemeinschaft wendet sich nun mit ihrer auf Art. 9 und 10 EMRK gestützten Beschwerde an den EMRK mit dem Argument, dass für journalistische oder literarische Tätigkeit und für die beiden staatlichen Religionsgemeinschaften kein vergleichbares Verbot gelte.
- 25.11.2019, Anastasiya Mikhaylovna Sheveleva ua gegen Russland (Appl. no. 13140/16); Amateurfilmer, hatten isch in einer verlassenen Ecke eines öffentlichen Parks eingefunden, um "in Form eines satirischen Flashmobs" einen Film zu drehen; dabei war ein Schauspieler als Präsident Putin verkleidet; Bestrafung wegen Teilnahme an einer (nicht bewilligten) öffentlichen Veranstaltung.
- 08.11.2019, Zöldi gegen Ungarn (Appl. no. 49049/18); Zugang zu Informationen; Journalistin erhielt keine Informationen über zwei von der Nationalbank gegründete Stiftungen.
- 11.10.2019, Duff und BBC Scotland gegen Vereinigtes Königreich (Appl. no. 8562/19); Journalist der BBC; beschwert sich gegen den Ausschluss der Öffentlichkeit bei einem Gerichtsverfahren über den Entzug der Zulassung für ein Pflegeheim.
- 09.10.2019, Csikós gegen Ungarn (Appl. no. 31091/16); Journalistin, wurde von einem Polizisten telefonisch über Entwicklungen in einem Mordfall informiert; der Polizist wurde versetzt und dann wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses angeklagt; dabei wurden Aufzeichnungen der Telefonate verwendet, sodass die Journalistin davon erfuhr, dass Gespräche mit ihr abgehört wurden.
- 02.10.2019, Ikotity u.a. gegen Ungarn (Appl. no. 20012/17 u.a.); Bezugskürzungen gegen Oppositionsangehörige wegen des Zeigens von Plakaten in Parlamentssitzungen.
- 20.09.2019, azadlig.info u.a. gegen Aserbaidschan (Appl. no. 36589/17); Blockieren von Websites und Aufnahme in eine Liste von Ressourcen mit verbotenen Informationen.
- 17.09.2019, Pisanski gegen Kroatien (Appl. no. 28794/18); Strafe für Rechtsanwalt wegen Missachtung des Gerichts.
- 12.09.2019, Vinokur gegen Russland (Appl. no. 31261/19); der Beschwerdeführer hatte mit 13 Jahren ein dreiminütiges Rock-Video in seinem Feed auf einer Social-Media-Plattform gepostet; mehrere Jahre später wurde der Song als extremistisches Material beurteilt und der Beschwerdeführer wegen Verbreitung extremistischen Materials verurteilt.
- 10.09.2019, Stołowski gegen Polen (Appl. no. 46296/17); Verurteilung eines Journalisten wegen eines Artikels über eine zweifelhafte Geschäftsbeziehung eines Bürgermeisters mit einer Fensterfirma, die seien Wahlkampf finanziert habe.
- 06.09.2019, Vladimir Šplajt gegen Kroatien (Appl. no. 963/18); Entlassung eines Unternehmensjuristen, der für die Behandlung von Arbeitnehmerbeschwerden zuständig war, wegen der Weitergabe vertraulicher Informationen über die schlechte Behandlung von Arbeitnehmern in diesem Unternehmen.
- 02.07.2019, Wikimedia Foundation gegen Türkei (Appl. no. 25479/19); die Beschwerde betrifft die von der türkischen Telekom-Regulierungsbehörde verhängte volltsändige Sperrung des Zugangs zu Wikipedia.
- 05.06.2019, Zayidov gegen Aserbaidschan (Appl. no. 5386/10); der Opposition nahestehender Journalist schrieb während eines Haftaufenthalts ein Buch u.a. mit Kritik an verschiedenen Politikern; das Manuskript wurde wegen Verstoß gegen die Regeln der Haftanstalt konfisziert und zerstört.
- 29.05.2019, Sellami gegen Frankreich (Appl. no. 61470/15); Journalist einer Tageszeitung schrieb Artikel über eine Serie von Vergewaltigungen und veröffentlichte dazu das von der Polizei erstellte, aber nicht zur Publikation bestimmte Phantombild des vermuteten Täters; die Polizei ging dagegen vor, weil das Phantombild nur auf den Angaben einer Zeugin beruhte und die Veröffentlichung wegen einer Vielzahl von irrelevanten Hinweisen aus der Öffentlichkeit die Ermittlungen erschwerte; schließlich wurde der Journalist, der zur Quelle des Bildes keine Angaben machte, verurteilt, wegen "Hehlerei" (frz: recel) zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er das aus einer Verletzung des Amtsgeheimnisses stammende Bild nicht herausgab.
- 28.05.2019, Kochkin gegen Russland (Appl. no. 2171/18); der Beschwerdeführer wurde gerichtlich zu einer Geldstrafe wegen Zurschaustellung extremistischer Symbole verurteilt, weil er auf seiner VKontakte-Seite die russische Fassung eines satirischen Videos der "Daily Show" hochgeladen hatte, in der im Hintergrund Menschen mit Waffen und schwarzen Fahnen mit arabischen Schriftzeichen gezeigt wurden.
- 24.05.2019, Aleksey Vladimirovich Glukhov gegen Russland (Appl. no. 42633/18); Rechtsanwalt und Verteidiger von Dmitriy Semenov, der wegen der Veröffentlichung des Satzes "Orthodoxie oder Tod" verurteilt wurde (s. dazu den anhängigen Fall Appl. no. 478710/17); er hatte auf seiner Facebook-Seite Informationen zu diesem Fall veröffentlicht und wurde wegen eines Kommentars, den ein anonymer Leser dort hinterlassen hatte, zu einer Geldstrafe wegen Veröffentlichung extremistischen Materials verurteilt.
- 13.05.2019, Łukasz Kasprowicz gegen Polen (Appl. no. 58400/14); Blogger, wurde von der Bürgermeisterin seiner Gemeinde wegen übler Nachrede - in den Kommentaren auf seinem Blog - geklagt und verurteilt.
- 03.05.2019, Ishkhan Aghajanyan gegen Armenien (Appl. no. 41675/12); Chemiker in einem zu 10% staatlich kontrollierten Unternehmen wies in einem Interview in einer Zeitung auf mögliche Gefahren aufgrund unsachgemäßer Lagerung von Chemikalien in der Fabrik hin (nachdem er zuvor das Management zweimal darauf aufmerksam gemacht hatte); er wurde daraufhin gekündigt, weil er im Interview - entgegen einer vertraglichen Verschwiegenheitsverpflichtung - auch Angaben über die Höhe der Gehälter in der Fabrik gemacht hatte.
- 05.04.2019, Haschke gegen Deutschland (Appl. no. 58853/18); Aktivist, der bei einer von einem privaten Unternehmen organisierten, aber unter öffentlichem Ehrenschutz stehenden Karrieremesse ("Nacht der Unternehmen") in einem in öffentlichem Eigentum stehenden Konferenzzentrum (Liederhalle Stuttgart) gegen den dortigen Rekrutierungsstand der Bundeswehr protestiert hatte und von der Veranstalterin zum Verlassen der Halle aufgefordert wurde, was er erst einige Minuten später getan hat, wurde deshalb wegen Hausfriedensbruch verurteilt (siehe zu diesem Fall - aus parteilicher Sicht - etwa diesen Bericht).
- 29.03.2019, Taner Kılıç gegen Türkei (Appl. no. 208/18); Anwalt und Präsident von Amnesty International in der Türkei, wurde im Juni 2017 unter dem Verdacht, Mitglied einer gülenistischen Terrororganisation zu sein, festgenommen, ua wurde ihm vorgeworfen, die Messenger-App "ByLock" zur verschlüsselten Kommunikation heruntergeladen und verwendet zu haben; nach mehrfacher Verlängerung der Untersuchungshaft wurde er schließlich im August 2018 freigelassen; eine von ihm beantragte Entschädigung wurde verweigert; die Fragen betreffen vor allem Art. 5 EMRK im Hinblick auf die Haft, aber auch Art. 10 und 11 EMRK.
- 06.03.2019, The Association of Investigative Reporters and Editorial Security of Moldova udn Iurie Sanduta gegen Republik Moldau (Appl. no. 4358/19); Verurteilung wegen eins Artikels mit dem Titel "The Bahamas money pipeline of Dodon’s socialists", in dem über Geldflüsse von einem Konto einer Off-shore-Gesellschaft in den Bahamas (mit Verbindungen zu Russland) an die Partei des derzeitigen Präsidenten der Republik Moldau berichtet wurde.
- 05.02.2019, Di Caprio u.a. gegen Italien (Appl. no. 39742/14); der Fall betrifft die "Terra dei Fucochi" (ein Gebiet in Kampanien, das durch zahlreiche illegale Deponien, insbesondere auch Sondermülldeponien, und die dort entstandenen Feuer, schwer verseucht ist, wobei Studien Zusammenhänge zu dort gehäuft auftretenden schweren Erkrankungen und Todesfällen aufzeigen); die BeschwerdeführerInnen stützen sich vor allem auf Art. 2 und Art. 8 im Hinblick auf das von ihnen behauptete Versagen des Staates beim Schutz ihres Lebens und ihrer Gesundheit, aber auch auf Art. 10 EMRK, da der Staat seinen positiven Verpflichtungen zur Information über dei Gesundheitsgefahren nicht nachgekommen sei.
- 21.01.2019, Nikolay Sergeyevich Gostev gegen Russland (Appl. no. 51427/18); Vorsitzender einer Gewerkschaft von Metro-Bediensteten, nahm in einem TV-Interview zu technischen Problemen der Metro Stellung und wurde deshalb entlassen, weil Mitarbeitern kein direkter Kontakt zu Medien erlaubt ist.
- 21.01.2019, Tatyana Leonidovna Turi gegen Russland (Appl. no. 64140/17); Mitarbeiterin der Moskauer Metro, wurde wegen eines TV-Interviews verwarnt.
- 10.01.2019, Ingeborg Godenau gegen Deutschland (Appl. no. 80450/17); ehemalige Lehrerin, deren Vertrag wegen ihrer Tätigkeit für eine rechtsextreme Partei (Republikaner) nicht verlängert worden war, verlangte von den Schulbehörden die Streichung von einer Liste ungeeigneter Lehrpersonen.
- 20.12.2018, Mustafa Ünal gegen Türkei (Appl. no. 20973/18); Journalist, der vor dem Putschversuch für die Zeitung Yarına Bakış, die danach im Ausnahmezustand geschlossen wurde, gearbeitet hatte, und der nach dem Putschversuch in Untersuchungshaft genommen wurde.
- 20.12.2018, Hanım Büşra Erdal gegen Türkei (Appl. no. 6306/18); Journalistin, die vor dem Putschversuch für die Zeitungen Zamen und Yeni Hayat gearbeitet hat, die danach im Ausnahmezustand geschlossen wurden, und die nach dem Putschversuch in Untersuchungshaft genommen wurde.
- 04.12.2018, Azadliq Newspapers und Zayidov gegen Aserbaidschan (Appl. no. 9028/09); Verurteilung eines Zeitungsherausgebers und der Medieninhaberin& wegen eines Artikels über "Das Billigfleisch-Mysterium im Verteidigungsministerium).
- 04.12.2018, Zeynalov und Khural Newspapers gegen Aserbaidschan (Appl. no. 43946/14); Verurteilung eines Zeitungsherausgebers und der Medieninhaberin wegen eines Berichts über angeblich ungesetzliche Aktivitäten einer Brauerei und deren Manager.
- 04.12.2018, Osmanli gegen Aserbaidschan (Appl. no. 60421/11); Verurteilung eines Bildungsexperten wegen Kritik am öffentlichen Bildungswesen.
- 20.11.2018, Fatullayev gegen Russland (Appl. no. 81080/12); Chefredakteur einer Zeitung, der wegen eines Berichts über einen Anti-Terroreinsatz in Dagestan, den er als Rache des dortigen Präsidenten beurteilte, zu einer Verwaltungsstrafe verurteilt wurde.
- 20.11.2018, Bodalev gegen Russland (Appl. no. 67200/12); Aktivist, hatte u.a. an einer "performance" zur Wiederbelebung der russischen Verfassung teilgenommen, bei der ein Sarg, gefüllt mit Broschüren des Verfassungstextes verwendet und eine Rede gehalten wurde; er wurde danach festgenommen.
- 07.09.2018 Rudomakha und North Caucasus Environmental Watch gegen Russland (Appl. no. 7995/18); die beschwerdeführende NGO wurde als "foreign agent" eingestuft, ihr Vorsitzender (und Erstbeschwerdeführer) wurde bestraft, weil er auf der Website der NGO einen Nachruf auf einen prominenten Vertreter der russischen Umweltbewegung veröffentlicht hatte und dabei nicht angab, dass es sich um die Veröffentlichung eines "foreign agent" handelte.
- 04.09.2018, Gatt gegen Malta (Appl. no. 46466/16); Polizistin (in Zeilzeitbeschäftigung), arbeitete auch als Privatdetektivin (ohne Lizenz, wofür sie auch verurteilt wurde) und gab in dieser Funktion mehrere Zeitungs- und TV-Interviews; im Disziplinarverfahren wurde sie als Polizistin entlassen, dabei wurde ihr auch vorgeworfen, dass sie entgegen den internen Regeln keine Genehmigung für die Interviews eingeholt hatte.
- 27.08.2017, Kılıç gegen Türkei (Appl. no. 43979/17); Journalist, der zuletzt für die Tageszeitung Meydan gearbeitet hatte, wurde nach dem Putschversuch 2016 festgenommen und schließlich wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation (FETÖ/PDY) angeklagt, aufgrund von sechs Artikeln in der Zeitung, sieben Tweets auf seinem Account und eines Tweets auf einem Account, der angeblich von der FETÖ/PDY kontrolliert werde, sowie wegen des Umstands, dass er bei der Bank Asya ein Konto hatte; das 25. Schwurgericht Istanbuls ordnete seine Freilassung an, noch vor der Freilassung wurde er neuerlich festgenommen und auf eine Polizeistation gebracht, dann annullierte das 26. Schwurgericht Istanbuls den Enthaftungsbeschluss; in der Folge wurden die Richter des 25. Schwurgerichts suspendiert, und andere Richter des 25. Schwurgerichts verurteilten den Beschwerdeführer wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation zu einer Haftstrafe von 6 Jahren und drei Monaten wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation (FETÖ/PDY).
- 16.04.2018, Huseynov gegen Aserbaidschan (Appl. no. 1/16); Entzug der Staatsbürgerschaft des Beschwerdeführers (angeblich) wegen seiner journalistischen Tätigkeit.
- 15.03.2018, Norman gegen Vereinigtes Königreich (Appl. no. 41387/17); Verurteilung eines Justizwachebeamten wegen Amtsmissbrauch (nach der Operation "Elveden"), weil er einer Daily Mirror- bzw. News of the World-Journalistin Informationen aus dem Gefängnis weitergegeben hatte.
- 09.03.2018, Kazan gegen Türkei (Appl. no. 9909/13); Verurteilung eines Anwalts zu einer Entschädigung, weil er einen Staatsanwalt als "militant" bezeichnet hat, was - da dies an eine terroristische Organisation denken lasse - dessen Persönlichkeitsrechte verletzt habe.
- 21.02.2018, Minasyan u.a. gegen Armenien (Appl. no. 59180/15); "Conchita Wurst"-Fall; nach Aussagen zweier armenischer Jurorinnen beim Eurovisions-Songcontest, wonach sie Conchita Wurst null Punkte gegeben hatten, weil solche "Phänomene" bei ihnen Ekel auslösten, wurde auf der Website einer (regierungsnahen) Zeitung zu einer "Null Toleranz-Politik" gegen die "Schwulenlobby" aufgerufen, wobei u.a. Conchita Wurst als "menschlicher Abfall" beschrieben wurde; im Anschluss daran wurden Links auf Facebook-Profile der BeschwerdeführerInnen gepostet, die gegen die Aussagen der Jurorinnen protestiert hatten; das Ganze stand unter der Überschrift (Die schwarze Liste der Feinde der Nation und des Staates"; die Klage der Beschwerdeführerinnen wegen Beleidigung und Aufstachelung zu Hass und Diskriminierung wurde von den nationalen Gerichten abgewiesen; vor dem EGMR manchen die BeschwerdeführerInnen eine Verletzung des Art. 8 EMRK geltend.
- 20.02.2018, Navalny gegen Russland (Appl. no.1176/15); Verurteilung des Beschwerdeführers, nachdem er den Urheber einer gegen ihn gerichteten Fake News-Kampagne geoutet und als "con man" (аферист) bezeichnet hat.
- 01.02.2018, Harutyunyan gegen Armenien (Appl. no. 15028/16); Mitarbeiter eines Energieversorgers, wandte sich an ein firmeninternes Whistleblower-System mit einem Bericht über einen möglichen Korruptionsfall im Unternehmen; der Bericht wurde dem Betroffenen gezeigt, worauf dieser ihn wegen Beleidigung/übler Nachrede klagte; der Beschwerdeführer wurde zu einer Entschuldigung und Entschädigung verurteilt.
- 29.01.2018, Sankin gegen Russland (Appl. no. 32186/10); Verurteilung wegen Vertriebs von Pornografie wegen des Verkauf von DVDs mit "hentai"-Cartoons.
- 26.01.2018, Akinci und Kutlutürk gegen Türkei (Appl nos. 38758/09 und 38764/09); Chefredakteurin und Eigentümer einer Lokalzeitung, wurden wegen Veröffentlichung des Protokolls einer Zeugeneinvernahme in einem Ermittlungsverfahren verurteilt.
- 23.01.2018, Borisova gegen Russland (Appl. no. 31662/17); Verurteilung wegen eines Postings im sozialen Netzwerk vk.com, in dem die Beschwerdeführerin eine private Nachricht eines Freunde zitierte, der sich in drastischer Weise über die intellektuellen und beruflichen Fähigkeiten eines namentlich genannten Polizeiangehörigen äußerte.
- 23.01.2018, Ooo Redaktsiya Sem Na Sem und Yezhova gegen Russland (Appl. nos. 40050/17 und 50535/17); unabhängiges Online-Magazin und dessen Chefredakteurin; wurden von der Telekom-Regulierungsbehörde bestraft aufgrund der Verlinkung zweier satirischer YouTube-Videos mit profaner Sprache.
- 22.01.2018, Shirokov gegen Russland (Appl. no. 41535/17); Bestrafung des Direktors einer NGO durch die Telekommunikationsbehörde, weil auf der Website der NGO Materialien veröffentlicht worden waren, ohne - wie vorgeschrieben - darauf hinzuweisen, dass sie von einer ausländischen Organisation stammen.
- 19.01.2018, Makarov gegen Russland (Appl. no. 56105/17); Verurteilung zu 5 Tagen Arrest wegen des Postens eine Fotods von Präs. Putin mit Make-up.
- 19.01.2018, Semenov gegen Russland (Appl. no. 478710/17); Verurteilung wegen Publikation extremistischen Materials in drei Fällen (jeweils nur der Satz "Orthodoxie oder Tod").
- 15.01.2018, Girin und Novaya Gaeta gegen Russland (Appl. no. 56439/14); Verurteilung wegen eines Berichts über einen Plagiatsverdacht im Hinblick auf die Dissertation eines Richters (der von seinem Doktorvater - einem ehemaligen Richter) abgeschrieben habe.
- 09.01.2018, Feldman und Savin gegen Russland (Appl. nos. 69854/14 und 12227/16); Festnahme wegen des Anbringens einer deutschen(!) Fahne auf dem Gebäude des Sicherheitsdiensts in Kaliningrad aus Protest gegen die Annexion der Krim.
- 09.01.2018, Podrezov gegen Russland (Appl. no. 35581/16); Verurteilung, weil der Beschwerdeführer jemand anderem dabei geholfen hatte, den Turm auf einem Hochhaus zu erklettern und dort den Stern in den Farben der ukrainischen Fahne zu streichen.
- 08.01.2018, Kashapov gegen Russland (Appl. no. 3973/16); Verurteilung eines Aktivisten aufgrund von Texten über den Ukraine-Konflikt auf seiner VKontakte-Seite.
- 01.12.2017, Patrício Monteiro Telo de Abreu gegen Portugal (Appl. no. 42713/15); Stadtrat, wurde wegen einer in seinem Blog veröffentlichten Karikatur eines politischen Gegners, die bereits in einer Zeitung erschienen war, verurteilt.
- 13.11.2017, Novaya Gazeta und Ismaylov gegen Russland (Appl. no. 11971/10); Verurteilung der Medieninhaberin einer Zeitung und eines Journalisten wegen zweier Artikel über die Entführung eines Freundes des Vaters des tschetschenischen Präsidenten (vom EGMR "anonymisiert" als "Mr. K."), der in diesem Bericht eine Beleidigung seiner selbst sah.
- 26.10.2017, Klimova gegen Russland (Appl. no. 33421/16); Strafe und Untersagung einer an LGBT-Teenager gerichteten Website sowie von VKontakte-Seiten wegen Verbreitens von Werbung für Homosexualität unter Minderjährigen.
- 19.10.2017, Samodurov und Yerofeyev bzw Savko gegen Russland (Appl. nos. 22081/11 und 59476/12); Museumsdirektor und Kurator der Ausstellung "verbotene Kunst", die ua religionskritische Werke zeigte, wurden wegen Aufstachelung zu Hass oder Zwietracht bzw zum Eingriff in die Menschenwürde zu einer Geldstrafe verurteilt; außerdem wurde das Werk "Bergpredigt" eines Künstlers aus demselben Grund verboten (nach Ansicht von Kritikern wären darin Jesus Christus und Mickey Mouse gleichgesetzt worden).
- 11.10.2017, Szabó gegen Ungarn (Appl. no. 48725/17); vom Parlamentspräsidenten verhängte Strafe gegen einen Abgeordneten wegen Störung der Parlamentssitzung.
- 26.09.2017, Byvshev gegen Russland (appl. no. 25309/15); Beschwerdeführer veröffentlichte auf VKontakte in ukrainischer Sprache ein Gedicht über die Situation in der Krim; wurde wegen Aufstachelung zu Hass aus ethnischen oder nationalen Gründen verurteilt, als Lehrer entlassen, und seine Bankguthaben wurden eingefroren.
- 26.09.2017, Loskutov gegen Russland (Appl. no. 12543/13); Verwaltungsstrafen wegen Entweihung religiöser Symbole; hatte Plakate in der Form orthodoxer Ikonen aufgehängt, mit Sturmhauben über den Köpfen (als Unterstützung für Pussy Riot).
- 26.09.2017, Luzgin gegen Russland (Appl. no. 17942/17); "fake news" - der Beschwerdeführer hatte über VKontakte einen Link zu einem Text über die Geschichte der ukrainischen Rebellenarmee geteilt; wurde wegen Leugnens der vom Nürnberger Tribunal festgestellten Fakten sowie wegen Verbreitens unwahre Informationen über die Aktionen der UdSSR um zweiten Weltkrieg verurteilt.
- 22.09.2017, Paykachev gegen Russland (Appl. no. 11265/17); Nichtzulassung eines Journalisten zur Berichterstattung über ein Verfahren wegen übler Nachrede gegenüber einem Polizisten.
- 20.09.2017, Maglevannaya ua gegen Russland (Appl. no. 13002/10 ua); Verfahren wegen übler Nachrede/Herabsetzung durch Internetveröffentlichungen; zu prüfen ist die russische Rechtslage, die für Veröffentlichungen auf nicht mit den Behörden registrierten Websites die "normalen" Haftungsbestimmungen anwendet, nicht aber jene für Medien.
- 18.09.2017, Mochalov ua gegen Russland (Appl. no. 9163/13 ua); Verbot eines Zeitschriftenartikels über die Rolle der tschuwaschischen Sprache in Russland wegen Extremismus und Überwachung des Telefons des Journalisten wegen des Verdachts von Kontakten mit Extremisten.
- 11.09.2017, Ganbarova ua gegen Aserbaidschan (Appl. no. 1158/17 ua); Reiseverbote gegen Journalisten, die als Zeugen in Strafverfahren gegen ihren Arbeit-/Auftraggeber vernommen werden sollten.
- 04.09.2017, Siwy gegen Polen (Appl. no. 62360/13); Zollbeamter und Vorsitzender der Zöllnergewerkschaft wurde nach einem Rundfunkinterview disziplinär verwarnt; er hatte eine neue Zoll-Vorschrift als gesetzwidrig bezeichnet und Verständnis für die Proteste dagegen gezeigt.
- 08.08.2017, Sivoldayev gegen Russland (Appl. no. 39954/15); Ausschluss eines Journalisten von einer Gerichtsverhandlung betreffend eine angeblich ohne Zustimmung erfolgte Organentnahme bei einer Verstorbenen.
- 10.07.2017, Garapova ua gegen Russland (Appl. nos . 8921/15, 10964/15, 14673/17 und 30328/17); die BeschwerdeführerInnen wurden verurteilt, weil sie auf ihrer vk.com-Seite (VKontakte - facebook-ähnliche russische Plattform) Videos verlinkt hatten, die als extremistisch beurteilt wurden (ein Video des Bloggers und Oppositionspolitikers Navalny und ein Musikvideo russischer Hiphop-Bands).
- 04.07.2017, Follorou und Johannès gegen Frankreich (Appl. nos. 30635/17 und 30636/17); Vereinbarkeit der Überwachungsmaßnahmen aufgrund der loi no 2015-912 vom 24. Juli 2015 mit Art. 8 und 10 EMRK; die Beschwerdeführer sind Journalisten bei Le Monde.
- 27.06.2017, ООО "Телеканал Дождь" (Telekanal Dozhd) gegen Russland (Appl. no. 28873/15); unabhängiger TV-Sender, wurde zu einer Entschädigung an zwei Personen verurteilt, die die Belagerung Leningrads im Zweiten Weltkrieg überlebt haben, wegen einer Sendung, in der am Vorabend des 70. Jahrestags des Endes der 872 Tage dauernden Belagerung der Stadt ausgestrahlt wurde, und in der eine Umfrage gezeigt wurde zum Thema "Hätte Leningrad aufgegeben werden sollen um hunderttausende Leben zu retten?"
- 16.06.2017, Milshteyn gegen Russland (Appl. no. 1377/14); Herausgeber eines Magazins einer Sekte von Sonnenanbetern, in dem auch zur Eigenbehandlung mit "Aktivtee" bei zahlreichen Krankheiten aufgerufen wurde; sieben Ausgaben des Magazins wurden als extremistische Literatur behördlich eingezogen und die religiöse Gruppe wurde aufgelöst.
- 13.06.2017, Ali Bulaç (Appl. no. 25939/17); Journalist bei Zaman, einer der Gülen-Bewegung nahestehenden Zeitung, die nach dem gescheiterten Putschversuch geschlossen wurde; Ahmet Hüsrev Altan gegen Türkei (Appl. no. 13252/17); Schriftsteller und Journalist; Ayşe Nazlı Ilıcak gegen Türkei (Appl. no. 1210/17); frühere Aktivistin einer aufgelösten politischen Partei, Präsentatorin in einem TV-Programm, das nach dem gescheiterten Putschversuch behördlich eingestellt wurde; Atilla Taş Murat Aksoy (Appl. nos. 72/17 und 80/17); Sänger und Kolumnist in einer nach dem gescheiterten Putschversuch geschlossenen Zeitschrift bzw. Journalist; die Beschwerdeführer wurden nach dem gescheiterten Putschversuch festgenommen und befinden sich noch in Haft: die Beschwerden stützen sich jeweils auf Art. 5 und Art. 10 EMRK; der EGMR stellt jeweils auch die Frage, ob der innerstaatliche Instanzenzug ausgeschöpft wurde; der Fall Altan und eine Beschwerde von Aksoy (80/17) wurde mit Urteilen vom 13.04.2021 erledigt, der Fall Bulaç mit Urteil vom 08.06.2021.
- 16.05.2017, Tagiyev gegen Aserbaidschan (Appl. no. 72611/14); die Beschwerdeführerin ist die Frau eines Journalisten, der nach der Veröffentlichung islam- und Iran-kritischer Artikel ermordet wurde; sie macht neben Verletzungen des Art. 2 EMRK auch die Verletzung des Art. 10 EMRK geltend, weil der Staat seinen positiven Verpflichtungen zum Schutz des Journalisten nicht nachgekommen sei.
- 26.04.2017, Association confraternelle des journalistes de la presse judiciaire ua gegen Frankreich (Appl. nos. 49526/15, 49615/15, 49616/15, 49617/15, 49618/15, 49619/15, 49620/15, 49621/15, 55058/15, 55061/15, 59602/15, 59621/15); Beschwerde gegen die im "code de la sécurité intérieure" (CSI) vorgesehenen Überwachungsmaßnahmen.
- 20.01.2017, Poghosyan gegen Armenien (Appl. no. 37712/13); Beschwerdeführerin war Direktorin eines von der Regierung errichteten Fonds; sie wurde von einem hohen Regierungsbeamten angehalten, wesentliche Arbeit des Fonds von einem bestimmten privaten Unternehmen durchführen zu lassen und sprach in diesem Zusammenhang in einem Radiointerview von einem klassischen Geldwäsche-Schema; Verurteilung wegen übler Nachrede.
- 17.11.2016, Navalny gegen Russland (Appl. no. 62670/12); Blogger hatte Link zu einem YouTube-Video gepostet und die Leser seines Blogs aufgefordert, sich das Video anzusehen; wurde verurteilt, weil im verlinkten Video unrichtige Behauptungen aufgestellt wurden; weder das Blog noch YouTube wurden von den nationalen Gerichten als Medium im Sinne des russischen Gesetzes über Massenmedien angesehen.
- 10.06.2016: Thomaidis gegen Griechenland (Appl. no. 28345/16); Urteil gegen einen Sportjournalisten wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechts eines in einen Match-Fixing Skandal verwickelten Fußballclub-Präsidenten (nur objet de l'affaire).
- 20.04.2016: Karaca gegen Türkei (Appl. no. 25285/15); Direktor der Samanyolu-Mediengruppe; Festnahme im Zuge des Vorgehens gegen Gülen-Anhänger
- 04.05.2015: Era TV gegen Ukraine (Appl. nos. 24064/13); Umstieg auf DVB-T; Beschwerdeführerin erhielt keine Lizenz.
2014
2012
- 15.05.2014: Navalny gegen Russland (Appl. no. 32058/13); Oppositionspolitiker, sagte in einem Interview mit einem Magazin, dass man ein Dieb oder zumindest ein Gauner sein müsse, um Mitglied bei "Einiges Russland" zu werden.
- 06.03.2014: Rudnikov gegen Russland (Appl. no. 749/07): Zeitungsinhaber, festgenommen wegen kritischer Artikel über Gerichtspräsidenten.
- 07.01.2014: Suprun gegen Russland (Appl. no. 58029/12); Geschichtsprofessor, dem unrechtmäßiger Transfer von Daten ins Ausland (im Rahmen eines Forschungsprojekts) vorgeworfen wurde.
- 18.11.2013: Sukhov gegen Russland (Appl. no. 78116/12); orthodoxer Priester; musste eine von ihm angebrachte Plaque mit der Aufschrift "Orthodoxie oder Tod" entfernen, weil es sich um einen verbotenen extremistischen Slogan handle.
- 13.04.2012: Dmitriyevskiy ua gegen Russland (Appl. no. 22646/07); Mitglieder der russisch-tschetschenischen Freundschaftsgesellschaft; veröffentlichten Artikel, die als Aufruf zum Sturz der verfassungsmäßigen Ordnung beurteilt wurden.
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