Wednesday, August 06, 2008

Wer zahlt, kommt vor (2)






Ich weiß, dass der Neuigkeitswert gering ist: journalistischen Regeln im ORF entspricht es, meinte zumindest Komunikationschef Pius Strobl, wenn sich Sendungsinhalte danach bestimmen, ob jemand bereit ist, dafür Geld zu zahlen. Das betrifft nicht nur die kommerzielle Tochter TW1, sondern auch das öffentlich-rechtliche Kernprogramm (siehe Neujahrskonzert-Pausenfilm), und natürlich auch den öffentlich-rechtlich finanzierten Spartenkanal "Sport Plus". Immerhin ist das laut Sportchef Huber im Standard-Interview "nicht gang und gäbe", sondern nur wenn Tage budgetär wie zeitlich belegt seien und etwa ein Veranstalter "zusätzlich etwas will", dann könnte das kosten.

Das betrifft freilich nicht nur die von Huber genannten Sportarten Volleyball, Handball und Tischtennis, sondern auch Tennis, wie die Veranstalter der Austrian Open in Kitzbühel vor wenigen Wochen offen mitgeteilt haben (siehe Zitat aus der Tiroler Tageszeitung oben).

Und wenn das alles ohnehin den journalistischen Regeln entspricht, passiert das auch bei der politischen Berichterstattung? Wenn der Tag schon "budgetär wie zeitlich belegt" ist, aber vielleicht eine Partei (eine Interessenvertretung, eine Pharmafirma eine Gesundheitsinitiative) noch "zusätzlich etwas will"?

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